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Ranggeln in Osttirol: Ein Traditionssport mit großer Zukunft

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Wer glaubt, dass das Ranggeln in Osttirol keine Tradition hätte, der irrt sich. Wer annimmt, dass Ranggeln über keine allzu lange Geschichte in ganz Europa verfügen würde, der ist gewaltig auf dem Holzweg. Macht euch also bereit viel zu lernen. Über Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektive dieser hochinteressanten Sportart.

Bevor wir uns in die Gegenwart begeben, müssen wir weit zurückblicken. Sehr weit. Es wird wohl so in etwa das 13. Jahrhundert gewesen sein. Keltische Ringsportarten waren in diesem Jahrhundert bereits in ganz Europa verbreitet. Es gab schon Ritter, welche dieselben Ranggel-Techniken anwandten, die man auch im Hier und Jetzt noch findet.

Denn das ist wichtig. Beim Ranggeln geht es nämlich nicht darum, einfach mal wild drauflos zu, eben, „ranggeln“, sondern es kommt auf die Technik und die richtigen Griffe an. Begriffe wie Kreuzwurf, Ausheber, Axler, Knipfer, Hufer, Stierer und noch mehr begegnen einem in diesem Traditionssport. Im folgenden seht ihr ein kleines Video, das, obwohl falsch beschriftet, in Matrei in Osttirol aufgenommen wurde:

Aber nicht nur die Technik, sondern auch die Adjustierung ist streng geregelt. Die Ranggler trifft man mit kurzärmeligen Hemden an, die in der Mundart auch „Pfoad“ genannt werden. Der Stoff besteht aus festen Leinen mit Nylon vermischt. Die Farbe ist weiß. Ganz entscheidend ist der starke Ledergürtel. Tabu ist es hingegen, als Ranggler Schuhe zu tragen.

Jetzt wisst ihr schon einiges. Noch wissen müsst ihr, dass die Ranggelzeit in der allgemeinen Klasse sechs Minuten beträgt. Bei den Schülern und Jugendlichen 5 Minuten. Auch wo man ranggelt ist nicht beliebig. Es handelt sich meist um einen Kreis mit einem Durchmesser von 20-30 Metern im Freien. In der Halle muss der Ring mindestens 70 m² Kampffläche aufweisen. Natürlich gibt es auch Schiedsrichter, die alles genau im Blick haben. Bei verbotenen Griffen muss dieser sofort abpfeifen. Der Sieger wird „Hogmoar“ genannt. Das ist derjenige, der all seine Kämpfe gewinnt und als letzter übrigbleibt.

Ranggeln in Osttirol: Vergangenheit und Gegenwart

Kommen wir somit nach Osttirol. Genauer noch nach Matrei in Osttirol. Dort wurde der Traditionssport Endes des 18. Jahrhunderts heimisch. Es fanden erste Ranggler-Turniere statt.

Ranggeln in Osttirol hat, dieses Bild beweist es, eine sehr lange Tradition!

Das Ranggeln in Osttirol hat eine sehr lange Tradition

Wir schrieben das Jahr 1963. In diesem Jahre wurde der Osttiroler Ranggler-Verein gegründet. Die Zeit seitdem war von Höhen und Tiefen gekennzeichnet. 1996 nahm Franz Holzer die Führung der Sektion Ranggeln in die Hand. Natürlich braucht es aber nicht nur einen guten Obmann, sondern auch starke Partner und Unterstützer. Der wichtigste davon war und ist die Raiffeisenbank.

Zur Zeit der Übernahme durch Franz Holzer war es nicht allzu gut um diesen jahrhundertealten Traditionssport bestellt. Lediglich vier Ranggler waren damals noch aktiv. Das hieß für Franz Holzer natürlich, dass er seien Fokus auf eine gezielte und wirksame Nachwuchsarbeit richten musste. Das ist ihm ganz offensichtlich gelungen, denn im Jahr 2016 verfügt man über 40 aktive Ranggler in jeder Altersgruppe und Rangglerklasse. Im Heute darf man sich als beste Vereinsmannschaft im Alpenraum bezeichnen. In Tirol fällt einem lediglich der ähnlich gut aufgestellte Ranggler-Verein im Zillertal ein.

Unverzichtbar: Die weiße "Pfoad" beim Ranggeln!

Unverzichtbar: Die weiße „Pfoad“ beim Ranggeln!

Im Jahr 2010 gab es gar die erfolgreichste Veranstaltung in der Vereinsgeschichte beim Länderranggeln in Kals am Großglockner. Mit 15 Preisträgern in 10 Klassen hat man nicht weniger als die Hälfte aller Preise gewonnen. Vier Erst-Platzierungen errangen dabei Kevin, Philipp, Simon und Josef Holzer.

Franz Holzer und das Ranggeln in Osttirol

Was aber braucht es, um wirklich ein Spitzen-Ranggler zu werden? Franz Holzer verrät es mir: „Viel Training. Zwei Mal die Woche zumindest. Auch daheim sollte man Kondition und Kraft noch trainieren. Vier Mal in der Woche wäre also optimal, wenn man wirklich ein Spitzen-Ranggler werden will!“.

Ranggeln in Osttirol: Auch der Nachwuchs ranggelt fleißig mit!

Auch der Nachwuchs ranggelt fleißig mit!

Er verrät mir außerdem, dass die Ranggler früher aus eher bäuerlichen Verhältnissen gekommen seien. Heute sei es hingegen bunt gemischt. Der optimale Zeitpunkt um mit diesem Sport zu beginnen sei 7 Jahre.

Er empfinde die Mannschaft im Heute als sehr ausgeglichen, verrät mit der engagierte Obmann und bis vor wenigen Jahren aktive Ranggler Franz Holzer.

Was lässt sich abschließend übers Ranggeln in Osttirol sagen? Ganz sicher, dass diese Tradition erhalten bleiben muss. Es würde ganz schön was fehlen, wenn sich der Nachwuchs nicht mehr fürs Ranggeln interessieren würde. Die Sorge ist im Moment zum Glück unberechtigt. Denn den Nachwuchs findet man nicht primär über Inserate, sondern über Mundpropaganda. Es gilt somit die Begeisterung und die Liebe zu diesem Sport weiterzugeben. In den Händen von Franz Holzer gelingt das derzeit bestens.

Auf viele weitere Jahre Ranggeln in Osttirol!

Titelbild und Bilder: (c) Sportunion Matrei, Sektion Ranggeln

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Mein liebstes Osttiroler Skigebiet

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Auf die Frage, welches mein liebstes Osttiroler Skigebiet ist, gibt es nur eine Antwort: das Zettersfeld. Wieso? Das ist einfach zu beantworten. Hier habe ich Skifahren gelernt. Winter um Winter, Tag um Tag bin ich mit der Gondel vom Lienzer Talboden nach oben gefahren. Mal war mein Vater dabei, mal meine Tante, mal meine Cousins und Cousinen. Und es war immer eine riesen Gaudi. Auf dem Zettersfeld habe ich mir einmal bei einem Schneesturm fast meine Nase abgefroren. Ein anderes Mal habe ich den waghalsigsten, spektakulärsten und weitesten Sprung meiner damals noch jungen Karriere hingelegt. Gefühlte fünf Meter Luftstand und dreißig Meter Weite habe ich hinbekommen. Leider gab es damals noch keine Smartphones, die das dokumentieren und beweisen hätten können.

„Mein“ Zettersfeld: Skifahren in Osttirol

Skifahren in Osttirol, Skigebiet Osttirol, Zettersfeld, Lienz

Eine von sechs Liftanlagen am Zettersfeld: die Faschingalm

Das Zettersfeld, der Name, das Skigebiet, steht einfach für meine Kindheit und Jugend. Aus nostalgischen Gründen kommt mir ein Schmunzeln auf die Lippen wenn ich daran zurückdenke. Im nächsten Augenblick dann eine kleine Träne, viel zu lange war ich schon nicht mehr dort. Bestimmt zwei Winter. Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass der letzte Winter mit 20 Grad an Weihnachten auch echt eine Ausnahmeerscheinung war.

Doch kommen wir kurz zu den Fakten, mein liebstes Skigebiet betreffend. Das Zettersfeld liegt hoch über Lienz im wunderschönen Osttirol. Von der Stadt aus kann man es schon sehen. Ganz oben, dort wo keine Bäume mehr wachsen, fangen die Pisten an. Im Sommer übrigens ein heißer Tipp für wunderschönen Almenwanderungen. Nirgends lässt sich die Natur der Hohen Tauern, die Murmelen (Anm. Murmeltiere) und Vögel und gleichzeitig die Stadt – der Blick auf die Sonnenstadt Lienz ist schon einzigartig – so schön genießen wie hier oben. Im Winter verwandelt sich das Zettersfeld dann in ein ideales Skigebiet für Familien. Nicht zu groß und dennoch vielfältig. (mit zweiten Lienzer Skigebiet Hochstein zusammen,  hat es 37 Pistenkilometer). Breite Pisten und einen guten Überblick über das Gelände. Hier durfte ich das eine oder andere Mal alleine „runterfetzen“. Selten war ich stolzer.

Im Zettersfeld gibt es breite Pisten und einen guten Überblick über das Gelände.

Im Zettersfeld gibt es breite Pisten und einen guten Überblick über das Gelände.

Das Osttiroler Skigebiet ist auch als „Sonnenterrasse der Alpen“ bekannt

Mittlerweile existiert das Zettersfeld, so wie ich es von früher kenne aber nicht mehr. Es hat sich verbessert. Die Sonnenstadt Lienz mit ihren über 2.000 Sonnenstunden, dem prachtvollen Stadtplatz, dem schönen Bauernmarkt, dem Christkindlmarkt und dem stolzen Schloss Bruck, hat gleich zwei Skigebiet zu bieten. Das Zettersfeld, mit dem eher flachen, breiten Almgelände auf der einen Seite und den Hochstein mit seinen steilen, schmalen Pisten, die sogar für den Skiweltcup genutzt werden, auf der anderen Seite.

Früher waren beide Gebiete getrennt. Mittlerweile sind sie beiden Skigebiete unter dem Namen Lienzer Bergbahnen zusammengefasst. Ein großer Vorteil für alle Skifahrer. Je nach Sonnenstand kann man also den optimalen Ort wählen. Will man ein paar Stunden eher anspruchsvolle Pisten, fährt man auf den Hochstein, will man Carven, genießen und vielleicht mit dem Snowboard seine Schwünge ziehen, bietet sich das Zettersfeld an. Als Sonnenterrasse der Alpen wird das Zettersfeld auch oft beschrieben. So romantisch dieser Ausdruck klingt, so wahr ist er auch. Das Zettersfeld liegt für Sonnenanbeter und Schönwetterskifahrer – wie ich einer bin – einfach optimal. Sechs Seilbahnen und Lifte gibt es hier. Die höchsten reichen bis auf schneesichere 2.278 Meter Seehöhe. Nicht zu kalt, sonnenreich und dennoch schneesicher. Ich sage ja, das Zettersfeld kann was.

Insider-Geheimtipps für Zettersfeld-Fans

Braucht es mehr Worte? Skifahren in Osttirol kann so schön sein.

Braucht es mehr Worte? Skifahren kann so schön sein.

Auch für Skifahrer, die nicht den ganzen Tag „durchpreschen“ wollen und sich gerne einmal eine Auszeit gönnen, ist das Zettersfeld übrigens optimal. Sogenannte Sonnenlounges abseits der Pisten, schön arrangiert inmitten der Natur laden zum Verweilen und Ausspannen ein. Und wer sich die Lage des Zettersfelds einmal genauer angesehen hat, dem wird eines auffallen. Das Zettersfeld ist nicht nur eine Sonnenterrasse, sondern auch eine Terrasse mit dem besten Blick auf die Lienzer Dolomiten. Natur-Kino vom Allerfeinsten.

Ein kleiner Geheimtipp. Auch wenn die Bahn am späten Nachmittag schließt, lohnt es sich hier zu Fuß (Achtung: Stirnlampe nicht vergessen!) oder mit dem Auto hoch zukommen. Es gibt nichts schöneres, als wenn die majestätischen Lienzer Dolomiten, diese hellgrauen Kalkgipfel in ein wunderbares, tiefes Dunkelrot getaucht werden und die Sonne im Westen untergeht.

Rodelfreunde sind am Zettersfeld genau richtig

Rodelfreunde sind am Zettersfeld genau richtig

Ein zweiter Geheimtipp gefällig? Rodelfreunde sind am Zettersfeld auch genau richtig. In Richtung Faschingalm kann man nicht nur mit den Skiern fahren. Eine schöne, familienfreundliche Rodelsession bietet sich hier immer an. Die Rodelroute geht nicht all zu steil, schön durch den Wald. Ungefährlich aber spaßig. Wer Hunger und Durst bekommt, ist am Zettersfeld übrigens auch nicht alleine. Ganz, ganz oben, an der Bergstation wird man versorgt, bei aller schönstem Panorama. Aber auch an der Talstation gibt es allerhand „Hüttengaudi“ und gute Osttiroler Küche. Im Zweifel: einfach ab in Mecki’s Dolomiten-Panoramastubn.

Falls jemand Lust bekommen hat in mein liebstes Osttiroler Skigebiet zu fahren und sich fragt, passe ich dort hin, dem sei gesagt: Du fährst gerne Ski? Nicht zu wild, aber mit viel Freude und Passion? Du fährst gerne Snowboard und liebst nicht allzu steile, aber breite schöne Pisten? Du liebst die Sonne und ein familiäres Umfeld? Ja! Dann bist du hier genau richtig. Und wer sich auf den Skiern noch nicht so richtig sicher fühlt, der kann einfach mal bei der Skischule Lienz anfragen. Die helfen gerne.

Neben den Bergbahnen Lienz gibt es aber auch noch genügend andere Skigebiete in Osttirol. Insgesamt existieren sieben Osttiroler mit zusammengerechent 150 Pistenkilometern. Vom Großglockner, über das Hochpustertal bis ins Defreggental. Ein jeder findet „sein“ ganz persönliches Lieblingsskigebiet. Im Zweifel: einfach SkiHit Osttirol wählen und los geht’s.

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Den Nationalpark Hohe Tauern erleben

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Atemberaubende Landschaft, unberührte Natur und freilebende Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung – all das erlebt man im Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol. Bereits 1981 gegründet,

Steinböcke in ihrer natürlichen Umgebung (c) Norbert Hölzl

Steinböcke in ihrer natürlichen Umgebung (c) NPHT Norbert Hölzl

ist der Nationalpark Hohe Tauern das größte Naturschutzgebiet der Alpen und erstreckt sich über Tirol, Salzburg und Kärnten. Bergmassive wie der Großglockner, oder der Großvenediger ranken in den Hohen Tauern in die Höhe. Allein in den Gebieten in Tirol gibt es circa 10.000 Tierarten und über 1.500 Pflanzenarten. Doch der Nationalpark Hohe Tauern, hat sich nicht nur auf die Erhaltung dieser Gebiete spezialisiert, sondern sieht seine Funktion auch als Naturvermittler. Nationalpark Ranger helfen Kindern und Erwachsenen diese vielfältige Flora und Fauna zu entdecken und zu verstehen.

Der Nationalpark selbst ist in Kern- und Außenzonen gegliedert. Die Kernzonen bilden dabei die unberührten Landschaften, in denen sich die Wildtiere und –pflanzen entfalten können. Die Außenzonen sind die von Menschen bewirtschafteten Flächen. Dazu zählen die Almen, Bergmähder und Wiesen. In jahrhundertelanger Tradition wurden hier Almkulturen geschaffen und besondere Haustiere herangezüchtet, wie zum Beispiel das Pinzgauer Rind, die Noriker oder die Tauernscheckenziege. Das Zusammenleben von Mensch und Natur ist ein weiteres Spezifikum der Hohen Tauern.

Das Frühjahrs- Wandern

Die Frühlingswanderungen starten ab dem 20. Mai 2016. Mit verschiedenen Themenschwerpunkten (Kräuter, Zirben, Bartgeier und Wasser) werden die Besucher in und durch die faszinierende Welt der Hohen Tauern geführt. Mit dabei, erfahrene Ranger die das Gebiet in- und auswendig kennen und allerhand Geschichten über diesen Lebensraum und wertvolle Informationen zu bieten haben.

Murmeltier (c) NPHT Stotter

Murmeltier (c) NPHT Stotter

Eine ganz besondere Wanderung ist dabei die „am Puls der Wildtiere“-Wanderung. Je nach Wetter werden auf diversen Routen Murmeltier, Steinbock und andere Tiere mit einem Beobachtungsfernrohr, auch genannt Spektiv, von Swarovski Optik beobachtet. Wenn man besonderes Glück hat, so kommt man auch in den einzigartigen Genuss einen Steinadler in freier Wildbahn fliegen zu sehen. Der genaue Startpunkt und die genaue Route werden wetterabhängig, kurzfristig festgelegt. Eine Woche vor Start der Wanderung wird der Startpunkt auf der Hompage bekannt gegeben. Hier erfährt man zudem alle wichtigen Zusatzinformationen rund um das festgelegte Programm.

Die Ranger

„Ranger“ ist ein Begriff, den man eigentlich nur aus Nordamerika (Kanada und USA) kennt. Nun tritt der Begriff im Zusammenhang mit Nationalparks auch in Österreich immer häufiger auf. Doch was ist eigentlich ein „Nationalpark Ranger“ und was zählt zu seinem Tätigkeitsfeld? Die Ranger haben im Nationalpark Hohe Tauern wichtige Aufgaben zu erledigen und sind das ganze Jahr im Einsatz. Sie führen Besucher und Besucherinnen ganzjährig durch die Bergwelt, betreuen Schulen (darunter auch 17 Partnerschulen), kommen Wartungsarbeiten auf den Wegen nach und betreiben Monitoring, sprich

Sicht auf den Großglockner (c) NPHT Gruber

Sicht auf den Großglockner (c) NPHT Gruber

Beobachtung der Tiere. Dabei leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen. Die Ranger sind fachlich und pädagogisch ausgebildet und zertifiziert. Sie können durch ihr Wissen und ihre Erfahrung ganz besondere Geschichten erzählen und helfen so, die Flora und Fauna der Bergwelt besser zu verstehen.

Das Nationalparkhaus in Matrei

Einen Nationalpark gibt es allerdings nicht nur bei schönem Wetter, wie man ob der schönen Bilder (links) denken könnte. Auch bei schlechtem Wetter kann man den Nationalpark näher kennen lernen. Dafür wurde in Matrei in Osttirol das „alte Schulhaus“ zum Nationalparkhaus umgebaut. Darin befinden sich geschichtliche, kulturelle und naturwissenschaftliche Daten und Fakten rund um die Hohen Tauern in Osttirol. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Stockwerke. Anhand unterschiedlicher Medien wird die Osttiroler Bergwelt, sowie deren besondere Flora und Fauna, vermittelt. Besonders eindrucksvoll ist die Videoinstellation über die Gletscher der Hohen Tauern. Das Wissen, welches man hier erfährt, lässt sich in keinen Sachbüchern nachlesen. Das Nationalparkhaus ist für Groß und Klein einen Besuch wert und das vor allem an regnerischen Tagen, wenn das hautnahe Naturerlebnis nicht so leicht möglich ist.

Der Nationalpark Hohe Tauern bietet ganzjährig ein umfassendes Programm für jede Altersstufe. So nah er ist, so einzigartig und facettenreich ist der größte Nationalpark in den Alpen.

Wandertipps: Wer sich Tipps zu schönen Wanderungen (bei denen man unter anderem Wildtieren wie Steinadlern, Bartgeiern oder Murmeltieren begegnet) wünscht, der wendet sich am besten an die erfahrenen Nationalpark-Ranger. Die empfohlenen Wanderrouten ändern sich nämlich je nach Witterung.


Text: Elisabeth Reifer und Felix Kozubek


Titelbild: (c) OW_ Lammerhuber.

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Trachten mit Geschichte: In Osttirol werden sie mit Stolz getragen!

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Man könnte ja glauben, dass alle wieder Mut gefasst haben Tracht zu tragen. Andreas Gabalier tut es, Verona Pooth tut es. Und wer zur „Wiesn-Zeit“ durch München oder vergleichbare deutsche Großstädte schlendert, wird ohnehin andauernd mit ihr konfrontiert. Aber um echte Trachten zu sehen sollte man nicht zur „Wiesn“ fahren, sondern nach Osttirol.

Die Tracht ist nämlich vieles. Sie ist aber garantiert nicht geschichtslos- und traditionslos. Wenn man also in der einen oder anderen deutschen Großstadt Dirndln in knalligem Pink oder Grün sieht, dann sollte man zumindest skeptisch werden. Denn Tracht ist halt doch was anderes.

Das moderne Dirndl mag Mode sein. Aber es muss ganz deutlich gesagt sein, dass Trachten Geschichte haben, auf Traditionen beruhen und ganz klar mit den jeweiligen Herkunftsregionen in Verbindung stehen. An der Tracht kann man, auch im heute noch, Zugehörigkeit, Herkunft und teilweise auch den Stand der Trägerin und des Trägers ablesen.

Die Trachten in Osttirol – Das gibt es alles

Die "Pustertaler Tracht"

Die „Pustertaler Tracht“

Nun könnte man den Fehler machen und glauben, dass es nur eine Tracht in Osttirol gäbe. Was durchaus verständlich wäre, zählen der Bezirk Lienz und damit Osttirol gerade mal 49.033 Einwohnerinnen und Einwohner. Doch dann hätte man die Rechnung ohne Osttirol gemacht, das auf eine lange und hochgradig ausdifferenzierte Trachtengeschichte zurückblicken kann.

Aber nicht nur das: Im Gegensatz zu anderen Regionen war die Tracht dort niemals wirklich weg und muss deshalb auch nicht neu belebt werden oder mit den momentanen Moden gehen. Das Tragen der Tracht ist ein Ausdruck der Traditionsverbundenheit und des Heimatstolzes der Osttirolerinnen und Osttiroler. Und diese Ausdrucksmöglichkeiten sind überaus vielfältig.

Die Deferegger Tracht

Die Deferegger Tracht

Ganz besonders interessant ist die Deferegger Tracht. Gar sichtbare Einflüsse aus dem Balkan lassen sich bei dieser finden. Kittel und Mieder sind aus braunem Rasstoff, die Schürze aus schwarzem Leinen. Auf den ersten Blick eine eher „grobe“ Tracht. Kein Wunder, denn diese Tracht wurde auch zur Arbeit getragen und musste so einiges aushalten. Die „fremdländischen“ Einflüsse lassen sich damit erklären, dass die Deferegger Teppichhändler weit herum kamen – eben bis zum Balkan oder gar bis hin zum Zarenhof.

Die Lienzer Festtracht

Die Lienzer Festtracht

Gar „königlich“ kommt wiederum die Lienzer Festtracht daher. Samt, Seide und Brokat sind wirklich edle Stoffe, die zu jedem Fest passen. Besonders auffällig ist daran die Halskrause. Laut der Trachtenexpertin Marianna Oberdorfer vom Atelier Marianna ist dies österreichweit der Alt-Lienzer Tracht vorbehalten und hat seinen Ursprung bei den spanischen Königinnen. Der Rock und der Kittel sind dabei aus lila-schwarz oder grün-kariertem Loden. Wenn der Anlass besonders festlich ist, dann wird die ansonsten blaue Schürze mit der goldfarbenen Schürze getauscht. Man sieht also: Mit dieser Tracht ist man besonders festlich unterwegs und jedem festlichen Anlass angemessen und allerbestens gekleidet.

Nicht vergessen werden darf außerdem auf die Iseltaler Tracht. Im Zentrum ist hier die Alt-Matreier-Tracht. Sie hat eine schwarze Schürze aus Wolle oder Seide und zudem einen schwarzen Kittel aus feinem Loden. Interessant bei dieser Tracht ist, von ihrem Aussehen abgesehen, dass es nicht Bürgerinnen Mitte des 19. Jahrhunderts waren, die sich solche Trachten leisteten und somit zur Verbreitung beitrugen, sondern Frauen aus dem Bauernstand. Die Tracht wurde nämlich von Hausierern in die ländliche Gegend gebracht und die Bäuerinnen vor Ort leisteten sich kurzerhand diese schöne Tracht. Eine Variante dieser Tracht ist die Iseltaler Tracht, die um 1930 herum in Erscheinung trat.

Überaus bunt geht es weiters bei der Pustertaler Tracht zu. Ein kräftiges Rot, sattes Grün, himmelblaues Mieder, schöne Hüte. Die Farbenpracht lässt sich durch die Herkunft aus der Spätbarockzeit, dem sogenannten Rokoko, erklären. Zweifellos kann damit diese Tracht als die farbenfrohste und, wenn man so will, auch fröhlichste Osttiroler Tracht bezeichnet werden.

Die "Alt-Matreier-Tracht"

Die „Alt-Matreier-Tracht“

Und damit ist der Fundus an Osttiroler Trachten noch nicht erschöpft. Kurz zu nennen wäre zum Beispiel noch die Villgrater Tracht. Man sieht es aber schon: Der Platz reicht hier kaum aus. Wer möchte angesichts dieser Fülle und Überfülle in Osttirol noch einmal von DER Tracht reden? Wer glaubt jetzt noch, dass das knallpinke Dirndl am Oktoberfest was mit Tracht zu tun hat? Hoffentlich niemand mehr.

Tracht zu tragen im Heute braucht also Mut und ist nicht nur Mode. Mut deshalb, weil Tracht mit Geschichte, Herkunft und Tradition zu tun hat. Wer Tracht trägt, bekennt sich zu seiner Herkunft, zu der regionalen Geschichte und zu seiner Heimat. Im Gegensatz zu dem einen oder anderen Dirndl oder dem einen oder anderen Hemd mit Hirsch-Bildern ist die echte Tracht nicht beliebig und keine Mode, der man schnell mal hinterherhecheln kann. Wer echte Tracht trägt, der legt ein Bekenntnis ab und steht zu seinen Wurzeln. Das braucht in der heutigen Zeit, in der Schnelllebigkeit und Unverbindlichkeit immer mehr um sich greifen, durchaus Mut zur klaren Haltung.

Liebe Leserinnen und Leser. Ich hoffe ihr habt Lust darauf bekommen, echte und authentische Trachten im „Einsatz“ zu sehen. Davon gibt es in Osttirol, kein Wunder bei der Fülle an Trachten, genügend Gelegenheiten:

Veranstaltungen:

  • 27.-29. Mai 2016: Osttiroler Bezirkstrachtenfest und 40 Jahre Trachtengruppe Anras, Anras
  • 18-19. Juni: 18. Almrosenfest, St. Jakob im Defereggen
  • Juli 2016: Bezirksmusikfest, Assling
  • 1.-3. Juli 2016: Bezirksmusikfest, Prägraten am Großvenediger
  • 16-17. Juli 2015: Bezirksmusikfest, Anras
  • 13-15. August 2016: Gesamtpustertaler Schützenfest, Sillian
  • August 2016: Tristacher Kirchtag mit Prozession, Tristach
  • August 2016: Oberlienzer Kirchtag mit Prozession, Oberlienz
  • August 2016: Kalser Fest der Blasmusik, Kals am Großglockner
  • August 2016: Gaimberger Kirchtag mit Prozession, Gaimberg
  • September 2016: Kalser Kirchtag, Kals am Großglockner

Also, falls ihr Trachten „live“ sehen wollt: Seid dabei! Wenn ihr eine Tracht im Kasten hängen habt, die ihr schon länger nicht mehr getragen habt: Raus damit. Denn Tracht kommt von tragen. Tracht ist nicht Vergangenheit, sondern hochinteressante Gegenwart. Wenn ihr mehr erfahren wollt, hilft euch sicherlich auch das „Tiroler Heimatwerk“ weiter.

Titelbild und alle Bilder im Beitrag: (c) Michaela Ruggenthaler

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Alles Glück der Erde liegt am Rücken der Pferde

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Große Worte, aber stimmen sie auch? Mein erster Kontakt mit den großen Vierbeinern hatte ich schon als Kind. Meine Freundin war damals schon Reiterin und somit musste ich das auch einmal ausprobieren. Die ersten Versuche waren jedoch alles andere als positiv und ich landete relativ schnell und unsanft am Boden. Das war es dann für mich, vorerst jedenfalls.

Jahre vergingen und irgendwie nagte es schon an meinem Ego, dass ich es nicht einmal schaffte, mich auf einem Pferd zu halten. Es musste eine Lösung her. Diesmal ging ich das Projekt „Pferd“ schon ein wenig professioneller an.

Wie es das Schicksal so wollte, sah ich ganz zufällig tolle Bilder von Reitausflügen im Virgental. Nachdem ich ein wenig recherchiert hatte, hatte ich einen perfekten Plan. In Prägraten in Osttirol gibt es den Ortnerhof, der Reitstunden, aber auch Ausritte anbietet. Der liebevoll renovierte, alte Bauernhof ist eine Unterkunft für Genießer und Naturliebhaber und lädt zum Urlaub machen ein.

Schnell zum Telefonhörer gegriffen und schon war die erste Reitstunde mit dem Hausherrn, Hans Kratzer, vereinbart.

Nun stand ich da: Aug in Aug mit dem Pferd. Treuherzige Augen blickten mich an. Plötzlich war meine Angst wie verflogen. Wie von selber streichelte ich über das Fell und das Pferd und ich mochten uns auf Anhieb. Es war Liebe auf den ersten Blick 😉

Somit war die größte Hürde genommen. Die professionelle Hilfe durch Hans führte mich durch die ersten Reitstunden. Zuerst blieben wir nur in seiner tollen Reithalle, bis ich die wichtigsten Gangarten verinnerlicht hatte und schon ziemlich sattelfest war. Dann endlich ging es in die Natur.

Die ersten Reitstunden Liebe auf den ersten Blick Endlich ging es in die Natur

Auf das freute ich mich am meisten. Mit einer kleinen Gruppe machten wir uns auf den Weg. Mit einer Pferdestärke entlang der Isel zu reiten war für mich der Inbegriff von grenzenloser Freiheit.

Reiten entlang der Isel: Grenzenlose Freiheit

Reiten entlang der Isel: Grenzenlose Freiheit

Trotz des Schutzhelms am Kopf fühlte ich mich einfach nur leicht und unbeschwert. Der oft nicht so einfache Alltag rückte während dem Ausritt in den Hintergrund. Der Wind wehte mir um die Ohren und man hörte den Bach rauschen.

Es bedurfte nicht vieler Worte – jeder war in der Situation gefangen und man konnte einfach nur loslassen. Nach einiger Zeit war es Zeit für eine Pause. Ich glaube, sowohl das Pferd als auch ich hatten diese dringend nötig. 😉

In der alten „Kuchl“ (Küche), mit dem noch mit Holz geheizten Feuerherd, wartete eine typische hausgemachte Osttiroler Stärkung auf uns. Das Essen hat super geschmeckt – wir waren ja alle schon sehr hungrig. Ein guter selbstgebrannter Osttiroler Pregler musste noch getrunken werden, und dann ging es weiter. Vom Talschluss ritten wir nun wieder talauswärts in Richtung Bobojach.

Eine kleine Pause sollte man sich schon gönnen Wir ritten nun wieder talauswärts in Richtung Bobojach Der Pferderücken im Gegensatz zum Bürostuhl fühlt sich schon anders an

Vom Galopp bis hin zum Trab musste alles ausprobiert werden. Ich war ganz stolz auf mich, was ich in den Reitstunden alles gelernt hatte. Trotzdem war ich froh, als wir wieder beim Reitstall waren. Der Pferderücken im Gegensatz zum Bürostuhl fühlt sich schon ein wenig anders an. 😉 Nun wurden die Pferde noch gestriegelt und versorgt, und der Tag neigte sich dem Ende zu. Nach Hause ging es aber noch nicht, denn nun wartete direkt im Restaurant ein Genussmenü auf mich. Einfach herrlich, wenn jemand die heimischen Produkte mit so liebevoller Art zubereitet und diese dann auch noch sooo gut schmecken :-)

Eines steht für mich nun fest: Meine Reitkünste werden nun weiter verbessert, denn ich möchte einmal einen 2-tägigen Wanderreitausflug mit dem Pferd zur Johannishütte  machen. Das Sprichwort: „Alles Glück der Erde liegt am Rücken der Pferde“ kann ich nur bestätigen.

Das Sprichwort: „Alles Glück der Erde liegt am Rücken der Pferde“ kann ich nur bestätigen

Das Sprichwort: „Alles Glück der Erde liegt am Rücken der Pferde“ kann ich nur bestätigen

 

Kontakt für die Buchung Ihrer Reitstunden, aber auch Ihres Urlaubs:

Ortnerhof ***
Familie Helga und Hans Kratzer
Bobojach 4
9974 Prägraten am Großvenediger
Tel. +43 (0)4877 20049
E-Mail: info@ortnerhof.at
www.ortnerhof.at

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Osttirol aus Drahteselperspektive

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Am 12. Juni 2016 bilden die Lienzer Dolomiten die fantastische Kulisse der Dolomitenradrundfahrt durch Osttirol. Die Teilnehmer können zwischen 112 oder 232 km Streckenlänge wählen. Ganz wie man möchte.

„Servus Flo“, begrüßt mich Markus am Parkplatz vor seiner Wohnung. In Radklamotten natürlich. Wie es sich für einen passionierten Hobby-Radrennfahrer eben gehört, überlässt er in Sachen Instandhaltung und Pflege seines Rennrades nichts dem Zufall. Und auch nicht anderen. So gut wie er selbst kennt sonst keiner sein Sportgerät. Bevor er gleich mit seinem Bruder eine Trainingsrunde für seine bereits zweite Teilnahme an der Dolomitenradrundfahrt dreht, muss er noch schnell die neuen Klickpedale auf die Schuhe anpassen. Markus beginnt von seiner letzten Teilnahme und der Streckenführung zu erzählen:

Eine eindrucksvolle Strecke

Der Startschuss zur Dolomitenradrundfahrt fällt am Startgelände beim Bahnhof in Lienz. In Oberdrauburg biegt er als einer von rund 1.500 begeisterten Radfahrern über die Draubrücke, um kurz danach den Anstieg zum Gailbergsattel in Angriff zu nehmen. Es lief damals richtig gut für ihn, denn kurz danach sah er dann auch das Ziel am Lienzer Hauptplatz. Ich bin begeistert und neidisch zu gleich, dass Markus dieses Abenteuer ein weiteres Mal in Angriff nimmt.

„Du kannst dich ja noch online für die Dolomitenradrundfahrt anmelden“ sagt er. Aber meine persönlichen Erinnerungen an meine eigene Teilnahme vor vielen vielen Jahren lassen mich dann doch an einer erfolgreichen Zieleinfahrt zweifeln, obwohl, reizen würde es mich schon irgendwie. Einen kurzen Blick auf die Webside riskiere ich also doch.

  • Die Lienzer Dolomiten sind am 12. Juni 2016 die fantastische Kulisse der Dolomitenrundfahrt durch Osttirol mit 112 atemberaubend schönen Radkilometern.
    Die Lienzer Dolomiten sind am 12. Juni 2016 die fantastische Kulisse der Dolomitenradrundfahrt durch Osttirol mit 112 atemberaubend schönen Radkilometern.
Lienz ruft zum SuperGiroDolomiti über 232 km oder zur klassischen Dolomitenrundfahrt über 112 km.  (c) Marco Felgenhauer

Hunderte Radsportler folgen Jahr für Jahr dem Ruf aus Lienz zu SuperGiroDolomiti und Dolomitenrundfahrt. (c) Marco Felgenhauer

Strecke und Labestationen

Während Markus und sein Bruder die Extremvariante ‚SuperGiroDolomiti‘ in Angriff nehmen, wäre mir die „klassische Route“ über 112 km und 1.870 Höhenmeter schon zu viel, nein, ich glaube, das lasse ich doch lieber. Meine eigene Teilnahme an der Touristikfahrt mit Start und Ziel in Lienz sind mir noch lebhaft in Erinnerung und klingt auch etwas anders als jene von Markus:

„Es war ein wunderschöner und heißer Sommertag. Bei sämtlichen Labestationen – die von unzähligen Freiwilligen immer bestens betreut werden – war ich damals einer der letzten und konnte von Glück reden, noch irgendwo eine Banane oder ein isotonisches Getränk zu bekommen. Hätten mir nicht die Zuschauer am Straßenrand motvierend ‚hopp, hopp, hopp‘ zugerufen, wäre ich wohl schon nach der Abfahrt vom Kartitscher Sattel von meinem Rad ab- und in den Besenwagen eingestiegen. Ich hatte zwar nie ans Aufgeben gedacht, aber im Ziel war ich ziemlich geschafft“, erzähle ich ihm.

Fahren auf "Teufel komm raus!" ... (c) Osttirol.com

Fahren auf „Teufel komm raus!“ … (c) Osttirol.com

Dolomitenrundfahrt und Familienurlaub

Während Markus noch an seinem Rad bastelt, stößt sein Bruder zu uns. Er hängt seiner Teilnahme vorweg noch ein paar Tage Urlaub mit seiner Familie in Osttirol an, erzählt er. Im Internet ist er dabei auf interessante Pakete für Radfahrer und Familien gestoßen.

In die frühe Geschichte eintauchen kann man in "Aguntum". (C) Osttirol.com

In die frühe Geschichte eintauchen kann man in „Aguntum“. (C) Osttirol.com

Die Freizeitmöglichkeiten in Osttirol sind vielfältig: Radfahren, Mountainbiken, Wandern, Schwimmen, Bergsteigen, Klettern und vieles mehr. Aktivurlaub eben. Die Köstlichkeiten der Osttiroler Küche versprechen Gaumenfreuden in gemütlichen Gasthäusern. Holla, die Waldfee! Auf keinen Fall bereuen wird man den Besuch der Gemäldesammlung von Albin Egger-Lienz auf Schloss Bruck. Dazu kommt ein Ausflug in die frühe Geschichte von Tirol bei den Ausgrabungen in der Römerstadt „Aguntum“ in Dölsach nahe Lienz.

Vom Zieleinlauf am Lienzer Hauptplatz träumen alle Teilnehmer. © EXPA/ Johann Groder

Vom Zieleinlauf am Lienzer Hauptplatz träumen alle Teilnehmer. © EXPA/ Johann Groder

Fast ein kleiner Giro d‘ Italia

Aber jetzt zurück zur Dolomitenradrundfahrt. Nach ihrer abendlichen Ausfahrt haben die zwei Brüder noch eine Trainingstour in Osttirol geplant. Beide freuen sich schon auf die grandiose Kulisse der Lienzer Dolomiten und auf die tolle Stimmung. Wenn klein und groß – fast so wie beim Giro d‘ Italia, der seit 1971 insgesamt viermal das Etappenziel Lienz anvisert hat – die vielen Teilnehmer anfeuern, Musikkapellen spielen und in den Orten entlang der Strecke (Lienz, Oberdrauburg, Kötschach-Mauthen, St. Lorenzen, Maria Luggau, Obertilliach, Kartitsch, Abfaltersbach und Thal-Assling) wie alle Jahre auch 2016 die Zuschauer toben, dann ist Dolomitenrundfahrt angesagt. Am 12. Juni 2016 ist es wieder soweit!

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Großglockner ULTRA-TRAIL

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Ein einzigartiges Abenteuer in faszinierender Landschaft.

Es ist Ende Juli und eine laue Sommernacht steht bevor. Mehrere hundert Läufer aus mehr als 20 Nationen starten das einzigartige Abenteuer: Großglockner ULTRA-TRAIL ®: Zu Fuß, durch Tag und Nacht, meist laufend, geht es auf den Wanderwegen (Trails) der so genannten Glocknerrunde rund um den höchsten Berg Österreichs, den Großglockner (3798 m). Von Kaprun in Salzburg, über Heiligenblut in Kärnten, durch die Gemeinde Kals am Großglockner geht es non-stop zurück nach Kaprun, insgesamt über 110 km und 7.000 Höhenmeter im Aufstieg. Dabei überqueren die Läufer zwei Mal die Alpen und passieren drei Pässe über 2.600 m Seehöhe.

 

Route

Für Wanderer ist die Runde mit 7 Tagen ausgeschrieben. Die ex-aequo Sieger, Markus Amon und Klaus Gösweiner, haben sie im Jahr 2015 unter 17 Stunden bewältigt. Hier sind Impressionen zu einem der extremsten Sportevents in Osttirol. Mehr Infos auf www.ultratrail.at oder Facebook.

Start in Kaprun Eugen Ellemunt, 64, aus Südtirol Bergauf Richtung Untere Pfandlscharte Auch Ende Juli geht es noch über Schneefelder Durch die Glorer Gärten in Kals Über den Kalser Tauern nach Salzburg Vize-Bürgermeister Martin Gratz aus Kals Siegerduo 2015: Markus Amon und Klaus Gösweiner in 16h 47min 56 sec Siegerin 2015: Anna Straková (CZ) Jim Mann (GB), Sieger Grossglockner Ultra Trail 2015 Siegestrophäe, natürlich "made in Osttirol"

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Wie schmeckt Osttirol, liebe Inge Prader?

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Inge Prader. Ein Name, den man nicht nur in Osttirol kennt und schätzt. Auf die Fähigkeiten der Osttiroler Modefotografin vertraut die halbe Welt. Das zeigt nicht zuletzt ihre Liste an Kunden, gespickt mit internationalen Namen wie Wolfgang Joop, Schella Kann, Bundy & Bundy und Swarovski. Sie fotografierte für namhafte Magazine und Zeitungen, wie Financial Times, Harpers Bazar, Vogue oder Esquire. Selbst Stars, wie Dennis Hopper, Wolfgang Joop, Nena, Anna Netrebko oder Ronan Keating standen schon vor ihrer Linse.

Dabei fotografiert die gebürtige Osttirolerin, die ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile nach Wien verlagert hat, am liebsten Kinder, Tiere und Landschaften. Dass diese Art der Fotografie ihre große Leidenschaft ist, beweist sie mit den Buch „Wie schmeckt Osttirol“, erschienen im Brandstätter Verlag. Das Buch liest und schaut sich, wie eine große, wunderschöne Liebeserklärung an Osttirol, seine Menschen, Traditionen und seine Küche.

Inge Prader: Das Buch ist eine Liebeserklärung an Osttirol

Das Buch ist eine Liebeserklärung an Osttirol

Wir haben Inge Prader zum Interview gebeten und mit ihr über Osttirol, ihr Buch und ihr Liebslingsessen gesprochen.

Liebe Inge! Kannst du es uns verraten? Wie schmeckt Osttirol – denn nun? 

Osttirol schmeckt in jeder Hinsicht herrlich. Vor allem dann, wenn regionale und saisonale Produkte verwendet werden, die man im Buch sieht und daraus traditionelle Gerichte frisch zubereitet werden.

Wie oft bist du noch „daheim“ in Osttirol? Regelmäßig, sporadisch?

Der Hauptteil meiner Familie lebt dort. Vor allem meine mittlerweile 95-jährige Mutter versuche ich so oft es sich einrichten lässt, zu besuchen. Früher war ich vielleicht drei bis viermal pro Jahr „drinnen“. Aber durch die Arbeiten an dem Buch war ich die letzten 2 Jahren viel öfter dort und habe das sehr genossen.

Wie ist die Idee zum Buch eigentlich entstanden? War das ein lange gehegter Herzenswunsch von dir?

Inge Prader, Naturfotografie, Kulinarik, Osttirol

Das Buckcover. (c) Brandstätter Verlag

Die Idee, in Osttirol zu fotografieren, gibt es schon sehr lange, sicher über 10 Jahre. Ausschlaggebend war dann, dass ich in den letzten Jahren begonnen habe für ein paar Kochbücher zu fotografieren. Das ist ein herrlicher Ausgleich und auch eine willkommene Abwechslung zur Welt der Mode und des Glamours. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich dachte mir, es gibt eigentlich kein wirklich großes, schönes Kochbuch über Osttiroler Spezialitäten. Beim Ausarbeiten des Konzeptes wurde dann immer mehr daraus. Das Ganze ist von selbst gewachsen. Es wurde mir nämlich zunehmend wichtiger, auch die Menschen dahinter und natürlich die traumhaft schöne Landschaft zu zeigen.

Du lebst ja in Wien und hast damit einen anderen, einen neuen Blick auf die „Heimat“. Lernt man die eigenen Wurzeln mehr zu schätzen, wenn man weiter weg ist?

Ja, absolut. Wie bei so vielen Dingen im Leben, lernt man manches erst schätzen, wenn man es nicht mehr hat oder wenn es nicht mehr selbstverständlich da ist.

Wie kam das Buch bisher an? 

Das Buch kommt erfreulicherweise sehr gut an. Die erste Auflage ist schon ausverkauft und wir produzieren gerade unter Hochdruck nach, damit das Christkind noch viele verschenken kann. Bis jetzt habe ich ausschließlich positives Feedback bekommen.

Was ist eigentlich dein Lieblingsrezept im Buch? Gibt es eines, das es dir besonders angetan hat?

Ich liebe diese „Ingsanten Nigelen“, dieser frisch gestampfte Mohn schmeckt um vieles besser als der, den ich bis jetzt kannte. Und Schlipfkrapfen sind natürlich ein absolutes „must“, sobald ich daheim bin.

Inge Prader: Die Idee, in Osttirol zu fotografieren, gibt es schon sehr lange

Die Idee, in Osttirol zu fotografieren, gibt es schon sehr lange

Hast du alle Rezepte bzw. Essen, die im Buch vorkommen selbst ausprobiert?

Kochen kann ich leider nicht gut. Mein Mann ist dafür ein sehr guter Koch und hat mich schon in frühen Jahren aus der Küche verscheucht. Aber ich habe mich sehr gerne verscheuchen lassen, da ich wirklich kein Talent zum Kochen hatte. Aber er und meine Freunde haben alle Rezepte nachgekocht, bevor sie in den Druck gegangen sind und ich habe sie beim Essen tatkräftig unterstützt.

Inge Prader: Das einzige Auswahlkriterium war die Qualität.

Das einzige Auswahlkriterium war die Qualität.

Wie findet man all die spannenden Menschen und wie wählt man schlussendlich aus, wer ins Buch kommt?

Eine große Hilfe war mir mein Jugendfreund Dietmar Kurzthaler. Er ist Tierarzt in Matrei und kennt alleine durch seine Arbeit sehr, sehr viele Menschen. Er isst zudem gerne gut und hat mir so manchen genialen Tipp gegeben und mir auch so manche Türe vorab geöffnet. Das einzige Auswahlkriterium, sowohl bei den Produkten als auch bei den Rezepten, war die Qualität. Sicher habe ich viele tolle Menschen übersehen oder nicht gefunden, bei denen möchte ich mich hier gleich entschuldigen, aber vielleicht gibt es ja einmal einen zweiten Teil. (Anm. Tipps sind jederzeit willkommen!)

Kehrst du einmal wieder fix nach Osttirol zurück? Oder lässt die große, weite Welt nicht mehr los?

Im Moment kann ich es mir noch nicht vorstellen, aber „never say never“, wer weiß schon was kommt …

Vielen Dank für das Gespräch.

„Wie schmeckt Osttirol“ ist seit 15. November im Handel, wie im Tyrolia Shop in Innsbruck, erhältlich. Wenn alles nach Plan läuft ist die zweite Auflage des Buches bald verfügbar.

Alle Bilder (c) Inge Prader

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Osttiroler Blattlstock

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So schmeckt Weihnachten in Osttirol!

Der Blattlstock ist ein typisches Osttiroler Weihnachtsessen. Schon vor dutzenden Jahren wurde in den Bauernhäusern zu Weihnachten immer ein Blattlstock serviert. Damals wurde der Blattstock mit ca. 15-20 Schichten gemacht, heute begnügt man sich mit der Hälfte.

Der Blattlstock besteht aus tellergroßen Schichten, abwechselnd eine Schicht aus gebackenem Germteig und eine aus Mohnfülle. Die oberste Schicht wird zudem noch mit zerlassener Butter übergossen, was den Blattlstock sehr kalorienreich aber auch schmackhaft macht.

 

Was ihr alles benötigt:

Zutaten Germteig:

75 dag Mehl (ich bevorzuge Dinkelmehl Type 700)
10 dag Zucker
10 dag zerlassene Butter
2 Eier oder noch besser, 4 Dotter
1 Würfel frischer Germ
1 Prise Salz,
1 Messerspitze Backpulver
ca. 1/4 l Milch (kommt auf das Mehl an)
1/2 Stamperl Schnaps
Fett zum Ausbacken

 

Zutaten Mohnfülle:

1 Liter Milch
2 Vanillepudding
20 dag Zucker
75 dag geriebener Mohn
etwas Zimt – nach Geschmack
frisch geriebene Zitronenschale
Rum nach Geschmack
ca. 15 dag  zerlassene Butter

Zutaten Germteig Zutaten Mohnfülle

 

Osttiroler Blattlstock: So geht’s

Germteig:
Germ in ein wenig lauwarmer Milch auflösen und Butter zerlassen. Alle Zutaten für den Teig (sollen Zimmertemperatur haben) vermengen und so lange schlagen, bis sich der Teig vom Kochlöffel bzw. vom Schüsselrand löst. Soviel Milch zugeben bis ein mittelfester Teig entsteht. Das Stamperl guten heimischen Schnaps gebe ich deshalb in den Teig, dass beim Backen die „Blattln“ nicht zu viel Fett aufsaugen.

Teig zudecken und an einem warmen Ort ruhen lassen bis er sich verdoppelt hat. Teig nochmals kneten, eine Rolle formen und in 5 gleich große Stücke schneiden – anschließend ausrollen und nochmals kurz aufgehen lassen. Bevor der Teig bei mittlerer Hitze schwimmend im Fett ausgebacken wird, muss man ihn mehrmals einstechen (dadurch entstehen nur sehr kleine Luftblasen).

Alle Zutaten zu einem Teig verkneten. Rasten lassen. Germteig ausrollen.

 

Früher verwendete man Schmalz zum Ausbacken – ich jedoch nehme Pflanzenfett, weil ich finde, dass es besser schmeckt und bekömmlicher ist. Die fertigen Teigblätter zum Abtropfen auf Küchenpapier legen.

 

Den Teig mehrmals einstechen. Teig schwimmend im Fett backen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

 

Mohnfülle:
In der Zwischenzeit koche ich den Pudding. In die fertige Masse rühre ich alle Geschmacksstoffe und so viel Mohn ein, dass eine streichfähige Masse entsteht. Butter zerlassen und bereitstellen.

Gern kann man den Mohn einfach in die heiße Milch einrühren. Ich finde jedoch, das schmeckt bei weitem nicht so gut, wie mein altes überliefertes Rezept von der Mama.

Pudding kochen. Alle Zutaten in den Pudding einrühren.

 

Nun wird der Blattlstock zusammengesetzt. Ich nehme Teigplatte für Teigplatte, bestreiche sie mit der Mohnfülle, träufle ein wenig Butter darüber und lege sie übereinander.

 

Teigplatten bestreichen. Zusammensetzen und mit Butter beträufeln. Mahlzeit!

 

Der Blattlstock kommt am Heiligen Abend mittags auf den Tisch und jeder greift nach Herzenslust zu.

In diesem Sinne, Frohe Weihnachten und Mahlzeit!

 

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Süßer Weihnachtsfrieden: Vanillekipferl

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Wer kennt das nicht im Advent! Jeder will etwas – zu Hause ist es stressig, die Kinder sind unausgeglichen weil man viel zu wenig Zeit für sie hat, aber auch im Job geht es heiß her. Was bleibt auf der Strecke? Das Backen der guten alten Weihnachtskekse.

Aber Weihnachten ohne einem einzigen Keks? In Osttirol gibt es so etwas nicht! Meine Kinder haben beschlossen, das geht gar nicht. Sie steigen auf die Barrikaden, wenn ich nicht wenigstens ein Keks backe 😉 .  Deshalb verrate ich euch heute das Rezept für jene Kekse, die meine Weihnachten in letzter Minute retten: die Vanillekipferl.

Was ihr alles benötigt:

Zutaten:

10 dag Zucker
20 dag Butter
25 dag Dinkelmehl Type 900
20 dag gemahlene Mandeln
2 Eigelb
etwas Salz
Zum Bestreuen: Staubzucker mit Vanillezucker gemischt

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Zubereitung:

Alle Zutaten bereitstellen und auf die Arbeitsplatte geben. Butter in Stücke schneiden, Dotter dazu geben und so rasch als möglich zu einem Teig zusammenkneten. Die Kugel in Frischhaltefolie einwickeln und für mindestens eine halbe Stunde kalt stellen. Wenn man keine Zeit hat den Teig am gleichen Tag zu verarbeiten, ist es auch kein Problem. Er hält sich einige Tage im Kühlschrank.

Dann den Teig zu einer Rolle formen und 1 cm große Stücke abschneiden. Mit den Händen nun aus den einzelnen Stücken Kipferl formen. Anschließend diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, bei ca. 200 Grad ins vorgeheizte Backrohr geben und für ca. 10 – 12 Minuten backen.
Die Kipferl sollten nur sehr hell gebacken werden. Blech aus dem Rohr nehmen und die Vanillekipferl überkühlen lassen. Noch warm mit Vanillestaubzucker bestreuen!

 

Alle Zutaten bereitstellen und zu einem Teig zusammenkneten. Mit Frischhaltefolie einwickeln und rasten lassen. Eine Rolle formen und Stücke abschneiden

 

Kipferl formen. Auf ein Backblech geben. Kipferln im Backrohr backen.

 

Fertige Kipferl aus dem Ofen nehmen. Die überkühlten Vanillekipferl mit Vanillezucker bestreuen.

 

Mir bleibt nun nur mehr „Frohe Weihnachten“ und Mahlzeit zu wünschen :-) :-)

 

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Traditionelle Weihnachten auf dem Bergbauernhof

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Nachdem wir jetzt schon seit über 5 Jahren zu Pfingsten und Ostern zu Besuch bei Margit und Leo auf dem Gerlhof waren, hatten wir dieses Jahr das Glück, viele weihnachtliche Traditionen aus Osttirol kennen zu lernen.

Christbaum direkt aus dem Wald

Christbaum direkt aus dem Wald

Kaum in unserer schönen Ferienwohnung am 23.12. angekommen, ging es schon hinauf in den hofeigenen Wald zum Christbaum schlagen. Obwohl in diesem Jahr der Schnee erst am 5.1. gekommen ist, war die Tannenbaumlichtung ein wenig eingeschneit. Die Kinder fällten den Baum und der Papa musste ihn nach Hause tragen. Nach einem selbst aufgesetzten Schnaps mit Zirben aus dem Debanttal hatte Papa wieder genug Kraft um den Tannenbaum für den Christbaumständer zurecht zu schlagen. Der Baum fand einen schönen Platz direkt in der Wohnküche unserer Ferienwohnung und Margit hatte für den gesamten Christbaumschmuck und die Kerzen gesorgt. Weihnachten konnte also kommen …

 

Vor der Bescherung am 24.12. begleiteten wir Bäuerin Margit und Sohn Michael zur Kinderchristmette mit vorherigem lebendigem Krippenspiel mit verschiedenen Stationen durch den Ort Gaimberg. Sehr kindgerecht und kurzweilig, so dass die kleinen bestens gelaunt auf die Beschwerung vorbereitet waren. Wieder auf dem Hof zurück wurden aber zunächst noch der Stall und die Wohnungen mit Weihrauch und Weihwasser gesegnet. Ein schöner Brauch an dem wir auch ein zweites Mal zu Silvester teilnehmen durften.

 

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Traditioneller Räucherbrauch

Zur besinnlichen Weihnachtszeit trugen die Bergweihnacht in Matrei (St. Nikolaus Kirche) und die Jahresabschlussmesse auf dem Zettersfeld (St. Michael) bei. Festliche Blasmusik und anschließendes gemütliches Zusammensein bei Glühwein und Punsch machten ein wohliges Gefühl und die weihnachtliche Stimmung war perfekt.

 

bergweihnacht

Weihnachtliche Blasmusik zu Glühwein und Punsch nach der Messe.

Bäuerin Margit verwöhnte uns unter anderem, mit selbst gemachtem Blattlstock und hatte auch sonst viele interessante Informationen rund um den Bauernhof parat. Natürlich freuten wir uns zudem jeden Tag auf die frischen Eier und die frisch gemolkene Milch aus dem Stall. Den Kinder war wie immer sehr wichtig, um spätestens 17.00 Uhr wieder zurück auf dem Hof zu sein, damit sie Bauer Leo tatkräftig bei der Stallarbeit unterstützen konnten.

 

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Leckerer Blattlstock

Um die ganzen Kalorien der vergangenen Festtage wieder abzubauen gingen wir Schlittschuhlaufen auf dem Tristacher See (Kleiner Tipp: Schlittschuhe kann man an der Lienzer Schlittschuhbahn ausleihen und mit zum See nehmen). Trotz Schneemangel waren die Skipisten sehr gut mit Kunstschnee präpariert, sodass wir viele schöne Sonnenskitage genießen konnten.

 

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Beste Schlittschuhlaufbedigungen auf dem Tristacher See

Zum Abschluss unseres Urlaubs machten wir noch eine Nachtwanderung zur Naturfreundehütte und lernten bei einer Multimedia-Show (inkl. Feuerschalen und warmen Getränken) viel über den Nationalpark Hohe Tauern und die „Big Five“ des Nationalparks kennen. Besonders beeindruckt hat uns, dass ein Bartgeier einen Abstecher bis an die Nordsee gemacht hat. Auch wir müssen unsere Reise zurück nach Deutschland am 7.01. wieder antreten. Wir nehmen wieder viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen mit.

Wir nehmen wieder viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen mit. Am letzten Tag unseres Urlaubs kamen uns dann noch die Sternsinger besuchen. Margit und Leo gaben eine Jause mit belegten selbst gebackenen Brötchen, lecker Kuchen, Bier und Schnaps aus. Dieses war ein Dank an die Landjugend für das Aufstellen eines großen Storches an der Einfahrt zum Gerlhof anlässlich der Geburt von Barbara.

 

sternsinger

Besuch der Sternsinger am 6.01.

 

Vielen Dank an unsere Gastgeber Margit und Leo mit den Kindern Michael, Katharina und Babara für einen wunderschönen und erholsamen Urlaub auf dem Gerlhof.

 

stall

Unsere Gastgeberfamilie mit Praktikant Joseph

Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen!
Familie Breithaupt

(c) Text und Bilder: Familie Breithaupt

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Osttiroler Hochzeitskrapfen / Bauernkrapfen

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Die Osttiroler Hochzeitskrapfen gibt es, wie der Name schon sagt, meistens bei den Hochzeiten im Iseltal in Osttirol. Aber auch ansonsten werden sie gerne gegessen. Früher gab es in vielen Häusern am Heilig Abend diese Krapfen. Mit einer Nudelsuppe und Würstl ergibt das ein traditionelles Osttiroler Gericht zu Weihnachten.

Wie das Krapfen backen geht seht ihr hier bei uns! Auf keinen Fall ärgern sollten die Krapfen nicht aufgehen und nur „Loppen“ rauskommen. Loppen nennt man im Dialekt die Krapfen die nicht aufgehen und platt bleiben. Das passiert auch der erfahrensten Krapfenbäckerin :-) und es schmecken auch die „Loppen“ gut. Und vor allem eignen sich diese super um „ingsante Krapfen“ (ähnlich den „ingsanten Niggelen) zu machen.

Krapfen-Loppe

Krapfen die nicht aufgehen werden im Dialekt „Loppen“ genannt.

 

Vorbereitung:

•    Alle Zutaten müssen Küchentemperatur haben.
•    Die Küche muss warm sein und sollte das auch die ganze Zeit über bleiben. 
Vorzugsweise zwischen 25 und 30 Grad.
•    Man sollte am besten Sommersachen anhaben damit man nicht einen Hitzeschlag erleidet

Temperatur

 

Zutaten für Osttiroler Hochzeitskrapfen:

1 kg Krapfenmehl oder Mehl glatt Type 700
400 g Roggenmehl
1 ½ Würfel Hefe
1 Schuss Rum
2 Esslöffel Zucker
Anis (nach Geschmack)
1-2 handvoll Salz
1 Prise Brotgewürz
ca. 1 l Milch
7 Eier
6-8 dag Butter
Fett zum Ausbacken

Die Zubereitung:

Mehl, Roggenmehl, Salz, Anis und Brotgewürz in einer großen Schüssel mischen. Das sogenannte „Dampfl“ (Hefemischung) bestehend aus dem Hefe, Zucker und ein bisschen Milch erwärmen. Nur lauwarm erwärmen, ansonsten gibt es „Loppen“ ab.
Das „Dampfl“ zum vermischten Mehl geben. Dazu eine kleine Vertiefung im Mehl machen, „Dampfl“ hineingeben und mit etwas Mehl (nicht zu viel) verrühren. Dann zudecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis es ungefähr doppelt so groß ist. Sobald das „Dampfl“ soweit ist die Eier, zerlassene Butter, die lauwarme Milch und einen Schuss Rum dazugeben und gut vermischen. Backtafel mit Mehl bestreuen. Teig aufteilen auf ca. 4 gleichgroße Stücke. So lange kneten bis die Teigstücke seidig glänzen.

"Dampfl" vor dem gehen "Dampfl" nach dem gehen

Teig gut vermischen Auf 4 gleich große Portionen aufteilen Durchkneten bis der Teig seidig glänzt
Um die überschüssige Luft aus dem Teig zu bekommen soll der Teig mehrere Male auf die Backtafel geschmissen werden.

 

 

Dann aus dem Teigstück eine Kugel formen.


Anschließend die Teigstücke unter warme Tücher an einem warmen Ort geben und gehen lassen bis sie ca. doppelt so groß sind. Vor dem "gehen" Nach dem "gehen"

Die richtige Arbeit:

Das Teigstück ca. 5 mm mit einem Nudelholz ausrollen und mit einer runden Form, ca. 7 cm Durchmesser, Kreise ausstechen. Bitte nicht zu dünn ausrollen, da die Krapfen ansonsten nicht aufgehen. Die ausgestochenen Kreise mit der mehligen Seite nach unten auf ein warmes Tuch auflegen und zudecken. Es muss zwischen den Kreisen ein bisschen Abstand sein, da diese auch hier noch ein wenig aufgehen. So verfahren bis alle 4 Teigstücke verwertet wurden. Die Reste jeder Kugel wieder zu einer Kugel formen und wieder unter das warme Tuch legen damit die Kugel wieder gehen kann.

Teig ausrollen Ausstechen Auf einem Tuch auflegen Gehen lassen

Das Ausbacken:

 

Das Fett in einer hohen Pfanne zergehen lassen. Bitte darauf achten, dass das Fett nicht zu heiß wird. Die Krapfen mit der mehligen Seite nach oben in das Fett geben und darauf hoffen, dass sich eine Halbkugel bildet. Solange im Fett schwimmen lassen, bis sie die gewünschte Bräune (goldbraun) erreichen und dann wenden. Am besten die fertigen Krapfen dann auf einem Tuch auflegen und auskühlen lassen.

Reichlich Fett in einer Pfanne erhitzen Die Krapfen ins heiße Fett geben Sobald die Krapfen goldraun sind wenden Auf einen Tuch auflegen Nach viel Arbeit hat man die fertigen Krapfen

 

Das Krapfen backen ist wirklich sehr zeitintensiv! 3-4 Stunden muss man schon für die Verarbeitung von einem Kilogramm Mehl einplanen.
Wir wünschen gutes Gelingen beim Nachbacken dieser Osttiroler Spezialität!

Tipp: Für alle die die Krapfen probieren möchten, diese gibt es in zahlreichen Bauernläden Osttirols und am Stadtmarkt Lienz (jeden Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag in Lienz). Diese sind auf alle Fälle eine Versuchung wert!

 

Vielen Dank an Familie Hatzer für das Vorstellen der Osttiroler Hochzeitskrapfen!
(c) Text und Bilder: Maria Hatzer

 

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Kaiserschmarrn….. wie ich ihn mag

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Die Skisaison hat begonnen und das wohl meist gegessene Gericht auf den Hütten ist der Kaiserschmarrn. Doch nicht nur im Winter, auch im Sommer ist die Süßspeise das Lieblingsgericht von vielen Wanderern und Bikern. Es ist auch gar nicht schwierig, ihn zu kochen. Wie bei allen Rezepten gibt es auch hier jede Menge kleiner Unterschiede in der Zubereitung. Gerne verrate ich euch mein persönliches Lieblingsrezept.

 

Zutaten für 4 Personen:

25 dag Mehl (ich bevorzuge Dinkelmehl)
4 große Eier
1 Esslöffel Zucker
ca. 1/2 Liter Milch
1 Prise Salz, Rum, Zitrone, Vanillezucker
1 Apfel (kann auch weggelassen werden)

Butter zum Ausbacken
Staubzucker zum Bestreuen
Preiselbeeren oder Apfelmus
1 Verdauungsschnapserl 😉

 

Zubereitung Kaiserschmarrn:

Alle Zutaten bereitstellen. Als Erstes trenne ich die Eier und schlage das Eiweiß mit einer Prise Salz steif. Anschließend wird das Dotter mit den Aromastoffen, der Milch und dem Mehl gut verrührt.

 

Zutaten bereit stellen. Eier trennen und Aromastoffe dazugeben. Schnee mit einer Prise Salz steif schlagen.

 

So, nun zu meinem Geheimtipp: Ich reibe immer ein wenig Apfel in diese Masse, dadurch wird  der Schmarren ganz saftig.
Dann hebe ich vorsichtig mit dem Schneebesen den steif geschlagenen Eischnee unter. Keinen Mixer mehr verwenden – sonst wird der Teig nur zäh und klebrig und fällt wieder zusammen!!!

 

Alle Zutaten gut verrühren. Den Eischnee ganz vorsichtig unterheben.

 

Eine Pfanne auf mittlere Hitze erwärmen und ein wenig Butter zerlassen. Ungefähr 2 Schöpfer Teig (fingerdick) in die Pfanne gießen und einen Deckel darauf geben. Sobald die Masse anfängt zu stocken und unten schon braun geworden ist, drehe ich den Teig um. Leichter geht es, wenn man die Teighälften trennt.

 

Butter erhitzen und den Teig in die mittelheiße Pfanne geben. Deckel darauf geben. Teig teilen und vorsichtig wenden.

 

Nun geben viele die Pfanne ins vorgeheizte Rohr. Ich jedoch mache den Schmarren am Herd fertig.
Sobald beide Seiten braun geworden sind, nehme ich 2 Gabeln und „zerreiße“ den fertigen Kaiserschmarrn in Stücke. Viele Köche karamellisieren ihn jetzt auch noch. Ich finde das unnötig und streue einfach Staubzucker darüber!

 

Den Schmarrn mit 2 Gabeln "zerreißen". Schmarrn kurz in der Pfanne durchrösten. Anschließend mit Staubzucker bestreuen.

Ganz ausgezeichnet schmeckt der Kaiserschmarrn mit Apfelmus oder auch mit Preiselbeeren.  Das gute heimische Schnapserl danach darf für die Verdauung auch nicht fehlen! Mahlzeit :-) :-)

 

Mahlzeit! Gut hat es geschmeckt :-) sowohl der Schmarrn, als auch das Schnapserl!

Tipp am Rande: In das original Kaiserschmarrn Rezept gehören in Rum getränkte Rosinen. Ich mag diese nicht und deshalb lasse ich sie einfach weg.

 

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Fotoworkshop im Nationalpark Hohe Tauern

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Winter, Schnee, Licht und meine Kamera
19.1- 22.1.2017

Dass meine erste Reise in den Nationalpark Hohe Tauern ausgerechnet in den Winter fiel, war dem Kursangebot des Osttiroler Nationalparks und Fokuspokus-Workshops zu verdanken. Im Winter-Licht die Landschaft zu erkunden, viel über Fotografie zu lernen und mit einer tollen Gruppe unterwegs zu sein, war schon in der Ausschreibung sehr verlockend.

_MG_8171

Im Winterlicht die Landschaft fotografieren.

 

Für uns Reisende aus Deutschland ging der Fotoworkshop bereits am 18.01.2017 los. Wir starteten in Hannover und sammelten auf unserer Tour in den Süden gleich noch eine Teilnehmerin in Nürnberg ein. Bis unters Dach war unser VW-Bus gefüllt, doch die Fahrt war lustig und unterhaltsam. Mitten in der Nacht, bei eisigen -17 Grad, erreichten wir dann unser Ziel. Den Landgasthof Steiner in der Nähe von Matrei in Osttirol. Unser Wirt, Alois Steiner, wartete bereits auf uns. Doch bevor es für die Teilnehmer ins Bett ging, wurden wir vom Wirt zu einem typisch Osttiroler Zirbenschnaps eingeladen.
Am nächsten Tag ging es dann ganz offiziell los. Nationalpark-Ranger Emanuel Egger und Fotodozent Patrice Kunte begrüßten uns und anschließend waren wir an der Reihe uns vorzustellen. Interessant war zu sehen, von wo die Leute aus dem Kurs herkommen. Südtirol, Wien, Weißensee und Deutschland. Von Ranger Emanuel gab es eine spannende Einführung in den Nationalpark mit seinen Landschaften, seiner Pflanzenwelt und einen Überblick über die tierischen Bewohner zu hören. Vor allem der Bartgeier hat mich schwer beschäftigt. Wie kann ein Vogel mit so einer Größe, noch so elegant fliegen?
Im Anschluss startete dann der erste Workshop mit Profifotograf Patrice Kunte. Es gab eine kurze Technikeinführung für Spiegel-Reflex- und Systemkameras, nützliche Tipps zur manuellen Kameraeinstellung und einen Überblick über die benötigten Objektive. Beim anschließenden Abendessen in gemütlicher Runde unterhielten wir uns über Fotografie, Reisen und weitere spannende Themen. Nach dem ersten Workshop-Tag ging es für mich früh ins Bett, denn am nächsten Morgen sollte es früh losgehen. Geplant war es, den Großglockner im Sonnenaufgang zu fotografieren.

 

_MG_7582

Dem König, dem Großglockner so nah!

 

Nachdem wir eine halbe Stunde mit dem Auto unterwegs waren, hieß es schnell die Schneeschuhe an und ab nach oben. Wir haben in den steilen Hängen der Berggruppen, rund um den Glockner einige Steinböcke und Gämse entdecken können. Zum Glück hatten wir Nationalpark-Ranger Emanuel und Profifotograf Patrice dabei. Die beiden haben für uns die Steinböcke an den Felswänden entdeckt und mit Hilfe des Spektivs erst sichtbar gemacht. Wirklich beeindruckende Tiere diese Steinböcke. Auf der Wanderung gab es dann noch verschiedene Fotoaufgaben zu erledigen, um die Landschaft ordentlich in Szene zu setzen. Bei technischen und gestalterischen Fragen stand uns Patrice dann sehr zur Seite und konnte die offenen Fragen problemlos klären. Vor allem das Fotografieren von Schneelandschaften hat es in sich, da nur kaum Strukturen und Farben, anders als im Sommer, vorhanden sind.

 

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Mit viel Technik den perfekten Schuss einfangen.

 

Am Nachmittag ging es für alle Teilnehmer dann runter zum gefrorenen Flussbett, nun durften sich alle der Lichtmalerei widmen. Mit Hilfe von Taschenlampen, einem Blitzgerät und einem LED-Leuchtstab, der witzig die Farben wechselte, wurde dann in den klaren, kalten Abendhimmel gemalt und meist länger als 20 Sekunden belichtet. Entstanden sind interessante Lichtgebilde, die für die Fotografen erst auf dem Display der Kamera sichtbar wurden.

Nach 1,5 Stunden war aber Schluss, denn der Wind hat dafür gesorgt, dass wir ordentlich durchgefroren waren. Bevor es an die abendliche Bildbearbeitung der Bilder ging, gab es hausgemachtes Gulasch oder einen Jägerteller. Kurz darauf waren dann alle fleißig am Bearbeiten und Retuschieren, denn später wurden die besten Bilder der einzelnen Teilnehmer kritisch von Patrice Kunte beäugt, interessante Hinweise gegeben und die Ziele für den kommenden Tag im Nationalpark besprochen. Es ist wirklich spannend zu sehen, was man alles so auf seinen Bildern übersieht und erst bei einer Bildbesprechung sichtbar wird. Interessant war auch zu sehen, was die anderen Teilnehmer alles gesehen haben, woran ich teilweise vorbeigelaufen bin. Nach Mitternacht fielen wir froh und ermüdet in unseren wohlverdienten Schlaf.
Am darauf folgenden Tag, ging es morgends noch ins Gschlösstal wobei der Höhepunkt der Wanderung war ein Almdorf auf 1800m Höhe. Die Wanderung hat gut begonnen, der Ranger entdeckte direkt einen Bartgeier-Horst mit zwei Bartgeiern. Einen Zwischenstopp machten wir dann noch beim Eispark Osttirol, wo Eiszapfenwände sich 20 Meter in die Höhe streckten und Eiskletterer ihr Können unter Beweis stellten. Nach zwei Stunden erreichten wir dann das schöne Almdorf im Aussergschlöss. Von dort genossen wir einen perfekten Blick in den Nationalpark Hohe Tauern und auf die Venedigergruppe.

 

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Das Gschlößtal mit dem Großvenediger im Hintergrund.

 

Zurück im Landgasthof Steiner gönnten wir uns wieder eine Auszeit, bevor wir dann die zweiten Experimente rund um die Lichtmalerei machten. Zum krönenden Abschluss gab es vom Wirt selbstgemachte Steinofen-Pizza im Keller des 300 Jahre alten Bauernhauses mit reichlich Getränken und vielen netten Gesprächen mit den anderen Hausgästen des Osttiroler Landgasthofes. Kurz darauf ging es dann eine Etage höher zur Bildauswahl und -bearbeitung unter den aufmerksamen Augen unseres Foto-Dozenten Patrice. Abschließend saßen wir dann in einer wirklich angenehm lockeren Runde zusammen, lachten, sprachen über unsere Bilder und erhielten viel Lob und nützliche Kritik von Profifotograf Patrice und Ranger Emanuel. Um 24 Uhr war dann Schluss und zum letzten Mal ging es für die Teilnehmer an den Stammtisch in der Gaststube. Ein sehr anstrengendes Wochenende im Nationalpark Hohe Tauern Osttirol ging zu Ende und hinterlässt wundervolle Eindrücke von Natur, Menschen und viel Wissen über Fotografie, Bildgestaltung und das richtige Sehen.

 

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Neben den Fotos nimmt Thyl auch viele schöne Eindrücke von Osttirol mit nach Hause.

 

Reisebericht Thyl Voss aus Hannover (16 Jahre)
Teilnehmer des Fotoworkshops im Jänner 2017, Nationalpark Hohe Tauern Osttirol
Video Winterlicht 2017 ansehen unter: https://vimeo.com/202948472

Achtung:
Wer sich für Workshops mit Osttiroler Nationalpark-Ranger und Profifotograf Patrice Kunte interessiert hat im Sommer 2017 (13.-17.09.) die Möglichkeit an einem Workshop zum Thema „Filmen mit Spiegelreflex- und Systemkameras“ teilzunehmen – einzigartig und dazu noch im größten Schutzgebiet Österreichs (max. 8 Teilnehmer).
Infos unter: Nationalpark Hohe Tauern Tirol, 04875/51610-10; nationalparkservice.tirol@hohetauern.at

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Das gute alte Bauernbrot

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Seit meiner Kindheit hat meine Mama immer selber Bauernbrot gebacken. Aber ganz ehrlich: ich war richtig froh, wie samstags immer der heimische Bäcker mit seinem Brotwagen vorbeigekommen ist und wir ein Weißbrot bekommen haben. 😉
Oft muss man erst erwachsen werden, um den Wert so mancher Dinge schätzen zu lernen. Nun bin ich hellauf begeistert, wenn ich wieder einmal ein Bauernbrot von meiner Mama geschenkt bekomme.
Auf diesem Wege möchte ich mich bei ihr von ganzem Herzen bedanken, weil sie mir und auch euch das Rezept für Sauerteigbrot, gebacken ohne Hefe und andere Hilfsmittel, zur Verfügung stellt – und nicht nur das Rezept, sondern auch die tollen Fotos!

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Zutaten:

1 kg Roggenmehl Typ 960
1 kg Dinkel zum Mahlen
1 kg Roggen zum Mahlen
3 Esslöffel Salz
5 Esslöffel Brotgewürz
3 Esslöffel Kümmel ganz
1 – 1/4 Liter Wasser – je nach Beschaffenheit des Mehls
Sauerteig

Zubereitung:

Ein Stück Brotteig, das beim letzten Mal Brot backen zurückbehalten und eingefroren wurde, wird langsam aufgetaut und in eine Schüssel mit lauwarmen (ja nicht zu heiß, da sonst die natürlichen Bakterien absterben) Wasser gegeben. Zudecken und über Nacht, oder auch länger, stehen lassen. Mit der Schneerute wird das Wasser unter den Teig gerührt. Sollten noch harte Klumpen sein, kann man auch den Mixstab zu Hilfe nehmen.

Sauerteig auftauen lassen. In warmen Wasser aufweichen. Klumpen mit einem Mixstab aufrühren.

Anschließend gibt man so viel Roggenmehl dazu, dass ein dickflüssiger Teig entsteht. Nun heißt es wieder den Teig zudecken und mindestens 12 Stunden „gehen“ lassen – auch hier kann es aber auch länger dauern.

 

Mit Roggenmehl anrühren. Rasten lassen.

 

Am Brotbacktag wird das Korn frisch gemahlen mit dem Roggenmehl, dem Salz (pro Kilo Mehl einen Esslöffel) und den Gewürzen gut vermischt. Dann kommt der Sauerteig in die Mitte und wird wieder mit dem Mehl gut vermengt. Erst dann gibt man das lauwarme Wasser dazu – für 3 kg Mehl ungefähr 1 bis 1 1/4 Liter – das richtet sich nach der Beschaffenheit des Mehles. Man spürt beim Kneten mit der Hand, wie viel man letztendlich Flüssigkeit benötigt. Der Teig wird nun so lange geknetet, bis er sich von den Händen und den Rändern des Gefäßes löst. Er sollte mittelfest sein.
Der fertige Teig wird mit Mehl bestreut, damit er nicht austrocknet und muss an einem warmen Ort (ohne Zugluft) wieder „gehen“.

 

Korn in einer Mühle mahlen (oder gemahlen kaufen). Mehl und Gewürze gut vermengen. Sauerteig hinzugeben. Alles verrühren und mit den Händen gut durchkneten. Den fertigen Teig mit Mehl bestäuben und gehen lassen. Nun ist der Teig um das Doppelte aufgegangen.

Nun heißt es abermals warten – hier eine genaue Uhrzeit zu nennen geht nicht. Man muss jedenfalls mit einigen Stunden rechnen. Der Teig ist fertig „gegangen“, wenn der Brotteig doppelt so hoch aufgegangen ist.
Nun wird der Brotteig nochmals durchgeknetet und daraus Laibe oder Striezel geformt. Diese legt man auf ein mit Backpapier belegtes Blech, bestäubt sie mit Mehl, deckt sie mit einem Tuch zu und lässt sie nochmals 1 Stunde gehen.
Jetzt kommen alle Bleche mit den Broten in ein vorgeheiztes Backrohr – bei Heißluft ca. 170 – 180 Grad – bei Ober- und Unterhitze ca. 190 – 210 Grad. Weiters stellt man eine kleine Schüssel mit heißem  Wasser mit ins Rohr.
Wenn mehrere Lagen Brot auf einmal gebacken werden, verlängert sich die Backzeit. Um zu wissen, ob das Brot fertig ist, klopft man einfach auf die Unterseite des Brotes. Wenn es hohl klingt ist das Brot fertig gebacken.

 

Den Teigansatz für das nächste Brot nicht vergessen. Striezel und Laibe formen,  auf das Backblech geben und mit Mehl bestäuben. Die Bleche ins vorgeheizte Rohr geben und backen.

Dieses dann auf ein Gitter geben, mit Tüchern abdecken und auskühlen lassen. Es schmeckt mit seiner natürlichen Säure auch noch nach einer Woche ausgezeichnet. Selbstverständlich kann man auch kleinere Mengen, andere Mehlsorten oder Körner aber auch Gewürze verwenden – aber 2/3 des Mehls sollte aus Roggen bestehen. Gerne kann man es auch einfrieren.
Hier nun noch ein überlieferter alter Tipp: Brot bäckt man nur bei aufnehmenden Mond. Sonst bleibt der Brotteig „hucken“ und geht nicht auf!
Ein gutes altes Bauernbrot braucht viel Zeit und Geduld – wenn man sich jedoch die Mühe macht und es einmal probiert, wird man vom Ergebnis begeistert sein! :-) :-)

 

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Endlich ist das gute Bauernbrot fertig. Auskühlen lassen und genießen!

 

Achtung: Bevor man den Sauerteig für das nächste Brot einfriert, muss dieser ca. 1 Woche in der Wärme zugedeckt stehen bleiben, bis er säuerlich schmeckt. Dann kann man ihn einfrieren. Sollte man jede Woche Brot backen, ist das Einfrieren des Teiges nicht notwendig.

Sauerteig: Sollte man zum ersten Mal Sauerteigbrot backen, hat man folgende Möglichkeiten:
1. Man bestellt beim Bäcker einen Sauerteig und beginnt zu backen.
2. Im Lebensmittelgeschäft erhält man auch einen Sauerteigansatz. Hier muss man beim ersten Mal backen unbedingt eine Hefe dazugeben. Ab dem 2. Mal backen funktioniert es dann auch ohne Hefe.

 

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Geröstete Schlipfkrapfen

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Wer kennt das nicht – keine Zeit zum Kochen. Umso Wichtiger ist es, die Mahlzeiten vorzuplanen und darauf den Speiseplan auszurichten. Hier zeige ich euch eine Variante der heißgeliebten Osttiroler Schlipfkrapfen – dem Lieblingsessen meiner Familie :-)

Zutaten für geröstete Schlipfkrapfen:

Schlipfkrapfen (findet ihr in einem vorherigen Blog-Rezept)
Butter
Eier
Salz
Pfeffer
Schnittlauch, Petersilie

Genaue Mengenangabe kann ich euch hier keine sagen. Man kocht einfach mit den Zutaten, die man vorrätig hat und wie es einem schmeckt. Ob man nun mehr Schlipfkrapfen nimmt, 2 oder 3 Eier, all das ist einfach Geschmackssache :-)

 

Zutaten für die geröstete Schlipfkrapfen

Zutaten für die geröstete Schlipfkrapfen

 

Ich bereite die Schlipfkrapfen am Wochenende zu und das nicht nur für 1 Essen, sondern koche ich gleich die doppelte Menge. Die übrig gebliebenen Schlipfkrapfen gebe ich auf eine Platte und decke sie mit Frischhaltefolie zu. Das Gute daran ist, dass die Krapfen einige Tage im Kühlschrank problemlos frisch bleiben. Gerne kann man sie auch einfrieren.

Unter der Woche gibt es dann bei mir geröstete Schlipfkrapfen. Naja – wie soll es anders sein – in meiner Familie hat jeder einen anderen Geschmack.

 

Variante 1:

Hier nun die erste Variante meiner grösteten Schlipfkrapfen:

Braun geröstete Schlipfkrapfen.

Braun geröstete Schlipfkrapfen.

Dieses Rezept ist ganz einfach: man gibt die kalten bereits vorkochten Schlipfkrapfen in die heiße Pfanne, in der ich Butter erhitzt habe. Dann brate ich die Schlipfkrapfen beidseitig braun an. Zum Schluss gebe ich noch Kräuter (Schnittlauch, Petersilie) darüber. Gerne kann man auch noch zerlassene braune Butter über die Krapfen geben – wir mögen das nicht so gerne und lassen die heiße Butter weg. Schon ist das Essen fertig.

 

Variante 2:

Die zweite Variante ist ein wenig aufwendiger – die hat mir immer die Oma auf der Alm gekocht:

Die gekochten Schlipfkrapfen werden in 3 Teile geschnitten und in der erhitzen Butter angebraten. Wenn die eine Seite braun angebraten ist, wendet man sie und gibt Eier dazu. Gleich ein wenig salzen und pfeffern. Nun gebe ich auf die Pfanne einen Deckel und lasse die Eier stocken. Sobald man merkt, dass die Masse hart wird, kann man die Krapfen nochmals wenden. Sind die Eier gar, streue ich noch Kräuter drüber (Schnittlauch, Petersilie) – fertig :-)

 

Schlipfkrapfen in 3 Teile schneiden. Anschließend in heißer Butter braun anbraten. Umdrehen und die Eier dazugeben. Die Krapfen salzen und pfeffern. Deckel darauf geben und die Eier stocken lassen. Die Masse nochmals wenden und fertig garen.

 

Jetzt zur Gretchenfrage: welches Getränk passt zu den guten gerösteten Schlipfkrapfen. Der eine Teil genießt sie mit guter Osttiroler Bauernmilch, der andere Teil isst einen frischen grünen Salat dazu und trinkt ein gutes heimisches Gösser Bier. Nun bleibt es euch überlassen herauszufinden, wie ihr die guten Osttiroler Schlipfkrapfen genießen wollt :-) :-) Mir bleibt nur mehr zu sagen: Mahlzeit!

 

Geröstete Schlipfkrapfen: Mahlzeit

Geröstete Schlipfkrapfen: Mahlzeit

 

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Kaspressknödelsuppe

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Ein sehr beliebtes Essen auf den Osttiroler Hütten, im Sommer wie auch im Winter, ist neben der Osttiroler Speckknödelsuppe auch die Kaspressknödelsuppedeftig, wärmend und einfach nur gut!

Hier nun mein Rezept, das sich wie immer ein wenig vom traditionellen unterscheidet.

 

Rezept: Kaspressknödelsuppe

Zubereitungszeit: 30 Minuten Gesamte Kochdauer: 30 Minuten Schwierigkeit: mittel

Zutaten für ca. 15 kleine Knödel

  • 25 dag Knödelbrot
  • ca. 20 dag Käse würfelig geschnitten
  • 3 Eier
  • 1  große Zwiebel – angeröstet
  • ev. Mineralwasser
  • Petersilie
  • Salz und Pfeffer
  • ein wenig Muskatnuss
  • Schnittlauch
Kaspressknödel: Zutaten bereit stellen Kaspressknödel: Petersilie gehört in jeden Knödel

 

Zubereitung Kaspressknödelsuppe:

Alle Zutaten bereitstellen. Man vermischt das Knödelbrot mit dem Käse, dem Zwiebel und den Kräutern. Normalerweise nimmt man bei den Kaspressknödeln würzigen Käse (Graukäse, Bergkäse etc.) Ich bevorzuge jedoch Gouda, da meine Familie die anderen Käsesorten nicht mag. Anschließend verquirlt man die Eier und gibt das Salz, den Pfeffer und ein wenig Muskatnuss darunter. Das hat den Sinn, dass sich die Gewürze besser in der Knödelmasse verteilen.

Die Eier über die Masse geben und gut durchkneten. Hier muss ich nun ein wenig Fingerspitzengefühl haben. Sollte die Masse nicht richtig zusammenkleben bzw. viel zu trocken sein, geben ich noch Mineralwasser dazu. Immer nur ein wenig darüber gießen und wieder gut durchkneten.
Ganz ehrlich – ob ihr es glaubt oder nicht: Einmal benötige ich gar kein Wasser mehr – an einem anderen Tag oft noch jede Menge Mineralwasser….. Nun die Masse mindestens ½ Stunde durchziehen lassen.

 

Kaspressknödel: Zutaten in Schüssel geben Kaspressknödel: Masse durchkneten Kaspressknödel: Masse rasten lassen

 

Anschließend auf einem Brett ein wenig Mehl verteilen (damit die Knödel nicht ankleben) und kleine Knödel formen. Auf das Brett geben und flach drücken. In einer Pfanne Öl erhitzen und die Knödel auf beiden Seiten braun anbraten.

 

Kaspressknödel: bemehltes Brett Kaspressknödel: In Öl anbraten Kaspressknödel: Auf Küchenrolle geben

 

Ich gebe die knusprigen Knödel dann in einen tiefen Teller und gieße heiße Suppe darüber. Mit Schnittlauch bestreuen und genießen – Mahlzeit :-) :-)
Tipp: Man kann die Knödel auch mit brauner Butter abschmelzen und einen grünen Salat dazu essen.

Kaspressknödelsuppe

Mahlzeit!

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Rezepttipp für den Gründonnerstag: Spinat

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es grünt so grün….

Osttirol steht für seine Traditionen, Bräuche und das SCHÖNE daran ist, dass sie auch noch gelebt werden. Vom Palmsonntag bis zum Osterfest, wo die Fastenzeit nach 40 Tagen endet, jagt ein Brauch den nächsten.
Der „Palmesel“ wird gekürt, die Glocken „fliegen“ nach Rom, das Fleischfasten und am Ostersamstag nach der Auferstehung isst man endlich die leckere Osterjause.
Am Gründonnerstag in der Karwoche gibt es schon seit meiner Kindheit ein traditionelles „grünes“ Essen: Spinat mit Spiegelei und Röstkartoffeln.

 

Unser Rezepttipp für den Gründonnerstag: Spinat mit Spiegelei und Röstkartoffeln

Zubereitungszeit: 30 Minuten Gesamte Kochdauer: 30 Minuten Schwierigkeit: Leicht

 

Zutaten für 4 Personen:

75 dag Kartoffeln
75 dag Blattspinat
4 Eier
1 Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
etwas Chilli und Muskatnuss
2 Tomaten
Salz, Pfeffer
1 Schuss Sahne

 

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Zubereitung Blattspinat:

Ich lasse den Blattspinat auftauen. Hier entscheide ich mich in dieser Jahreszeit für die gefrorene Variante, da in unseren Breiten das Gemüse noch nicht wächst. Eine Zwiebel wird klein geschnitten und  angedünstet. Dann gebe ich den Blattspinat dazu und gieße mit ein wenig Gemüsebrühe auf. Klein geschnittener Knoblauch, Salz, Pfeffer, eine Prise Muskatnuss und ein wenig Pfefferoni unter die Masse geben.

Wer es nicht gerne pikant mag, lässt die Pfefferoni einfach weg. Deckel darauf und für ca. 10 Minuten dünsten lassen. In der Zwischenzeit schneide ich die Tomaten in kleine Würfel. Sobald der Spinat fertig ist, gebe ich die Tomatenwürfel und einen Schuss Sahne dazu und schon ist der Spinat fertig.

 

Am Schluss Sahne und Tomatenwürfel untermischen. Schon ist der Spinat fertig.

Zubereitung Röstkartoffel und Spiegelei:

Die Kartoffeln werden in der Schale gekocht. Ich mache das auf einem Sieb über Dampf – dadurch bleiben die ganzen Inhaltsstoffe erhalten. Anschließend werden die Kartoffeln geschält und geviertelt (hier kommt es auf die Größe der Kartoffeln an) Ich schneide sie nicht sehr groß, weil ich die braune Kruste und die sogenannten Röstaromen ganz besonders liebe.

Eine Pfanne mit Öl erhitzen, die Kartoffeln salzen und pfeffern und von allen Seiten braun anbraten. Wenn man Frühkartoffeln nimmt, kann man die Schale einfach nur gut abreiben und mitessen. Eine zweite Pfanne aufstellen, Butter warm werden lassen und das Spiegelei in der Pfanne braten.

Kartoffeln knusprig anbraten. Das Ei in Butter braten.

 

Nun alle Zutaten auf ein Teller geben und genüsslich essen – Mahlzeit :-)

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Tipp: Gerne kann man auch unter den Spinat Brennesseln geben – die ersten Triebe sind die kraftvollsten und sollen unsere leeren Vitaminspeicher wieder auffüllen. In diesem Falle blanchiere ich die Brennesseln, gebe sie unter den Blattspinat und püriere dann die ganze Masse :-) Die Tomaten lasse ich weg. Würzen wie im Rezept.

Linktipp:
Osterbräuche in Osttirol

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Hochzeit am Gipfel des Großglockners

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Hochzeit am Gipfel des Großglockners? Was?! Da frag‘ ich mal nach.

Hoch droben in den Bergen, am Fuße des größten Berges Österreichs, liegt das Dörfchen Kals. Gleich bei der Dorfeinfahrt entdecke ich ein kleines Häuschen, das mich auf Anhieb an eine Berghütte erinnert. Spannendes Haus – spannende Bewohner? Nichts wie hinein!

Doris und Peter Ponholzer sind bis heute das einzige Paar, das sich am Gipfel des Großglockners das „Ja-Wort“ gab. Bisher haben die beiden ihre Geschichte nie publik gemacht, nur einige Bekannte wussten etwas davon. Nun, nach 32 Jahren, erzählen sie erstmals über den schönsten Tag ihres Lebens.

Hochzeit am Großglockner

Das Bergsteiger-Ehepaar traute sich, wo sich noch niemand traute.

 

Peter, wie kam die Idee, auf dem Gipfel des höchsten Berges Österreichs zu heiraten?

Peter: Für uns war immer klar, wir werden in der Natur heiraten! Und da der Großglockner unser Hausberg, unser Kraftberg, ist und ich schon unzählige Male als Bergführer oben war, auch mit Doris, lag es einfach auf der Hand und erschien uns als einzig logischer Platz.

Wie reagierte euer Umfeld und vor allem der Pfarrer auf diese Idee?

Peter: Eigentlich mit Begeisterung. Wir wollten ohnehin nur einen kleinen Familien- und Freundeskreis bei unserer Hochzeit, von denen eigentlich jeder selbst ein begeisterter Bergsteiger ist. Vor allem mit dem Pfarrer Franz Hofmann hatten wir ein richtig großes Glück. Denn auch er war begeisterter Kletterer und packte die Gelegenheit beim Schopfe, um erstmals über den Stüdlgrat (anspruchsvoller Klettergrat) auf den Gipfel zu klettern.

Wie habt ihr EUREN Tag erlebt?

Peter: Es gab kein konkretes Datum. Wir wussten, wir wollen im August heiraten, aber der Tag war wetterabhängig. An diesem 20. August kam ich dann gerade von einer Tour am Glockner zurück, als man mir mitteilte – So, jetzt geht’s los! Der Pfarrer ging mit einem Bergführer schon voraus und baute einen Altar. Wir haben währenddessen noch auf der Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte) gegessen und begaben uns erst am Abend auf den Weg, um den Menschenansturm untertags zu entgehen.

Doris: Außerdem mussten wir noch auf Toni (Bruder von Peter, Extrembergsteiger und Trauzeuge) warten. Er war noch nicht mit den Ringen da.

Peter: Um halb 8 waren wir dann am Gipfel. Die Sonne ging gerade unter als wir oben ankamen. Es war magisch.

Doris: Nicht im Brautkleid, sondern in Bergsteiger-Kluft. Das war uns aber auch nicht wichtig.

Peter: Es war einfach eine „gewaltige Geschichte“. Alleine am Gipfel. Diese Sicht! Bei Sonnenuntergang! Hinunter gingen wir mit Taschenlampen. Danach noch 2 Tage Urlaub, fertig. Und es hebt bis heute! (lacht)

Vor 32 Jahren heirateten sie auf dem Gipfel und hielten diese Erinnerung auf einer Tafel fest. "Und es hebt bis heute!"

Doris, warum habt ihr die Geschichte immer nur für euch behalten?

Das war ganz interessant. Obwohl wir eigentlich nur einer handverlesenen Auswahl an Bekannten von unserem Vorhaben erzählt haben, bekamen wir trotzdem von einigen Medien Anfragen, das Ganze zu dokumentieren und fotografieren. Es kam sogar das Angebot, aus dem Hubschrauber mitzufilmen. Aber all das wollten wir nicht, da es unsere Hochzeit war, die wir nur für uns genauso erleben und in Erinnerung behalten wollten. Und das war, auch aus heutiger Sicht, die beste Idee.

 

Ein kleine Anekdote zum Schmunzeln:

 

Zur Person Peter Ponholzer:

Peter Ponholzer wurde 1957 in Lienz geboren und entdeckte schon in frühen Jahren, gemeinsam mit seinem Bruder Toni (bekannter Extrem-Kletterer), die Bergsteigerlust für sich. Mit 16 ging es dann für den Jung-Bergführer auf ein besonderes Kletterabenteuer in den Kaukasus auf Berge über 5000 Meter. Zuvor bestieg er noch 4000er in der Schweiz. Das alles unter 18 und ohne jemals zuvor den Großglockner bestiegen zu haben.

Nach seinem Studium kam er als Junglehrer nach Kals und lernte dort in einem Gasthaus seine Doris kennen. Die Liebe ließ ihn in Kals bleiben. Neben der Schule verbrachte er jede freie Minute auf den Bergen. Dutzende Male begleitete er Urlaubsgäste auf den Gipfel des Großglockners. Wie oft er wirklich oben war, lässt sich nur schwer schätzen. „Naja ich habe das 35 Jahre lang gemacht. Gut 400 Mal werde ich schon oben gestanden sein beim Kreuz“, rechnet der Alpinist nach.

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Schmökern in alten Geschichten bei Kaffee und Keksen.

Dabei entstanden Freundschaften und Geschichten fürs Leben, die ein ganzes Buch füllen könnten. „Welches ich eventuell auch noch schreiben werde“, schmunzelt Ponholzer.

Am Berg zeigen die Menschen ihr wahres Gesicht! Diese Erkenntnis nahm Ponholzer mit. „Die, die zuvor am größten geschwafelt haben, waren dann meist diejenigen, die sich am Weg als größte Angsthasen entpuppten. Und diejenigen, die sich anfangs ganz ruhig und ehrfürchtig gaben, zeichneten sich als die Mutigsten aus“, resümiert Ponholzer.

 

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Für jeden Spaß zu haben. Peter Ponholzer hier beim Frisör – am Gipfelkreuz des Großglockners. Manchmal wurde er auch mit Reinhold Messner verwechselt – warum nur?

 

Er wurde ehrenamtlich Präsident der Bergführer in Tirol und kurz darauf Präsident der Bergführer in Österreich. Dieses Amt ließ ihn rund um die Welt reisen. Er traf sich mit anderen Bergführern aus aller Welt. Unter anderem war er auch einen Monat in Japan. Gegen Ende seiner schulischen Laufbahn wurde er dann auch noch Direktor der Hauptschule in Kals.

2013 wurde der Tausendsassa durch einen Schlaganfall heftig aus der Bahn geworfen. Komplikationen bei einer Operation lähmten ihn auf der gesamten linken Körperhälfte, was ihn ans Bett fesselte. Für viele Menschen wäre das bestimmt ein Grund, sich aufzugeben. Nicht so für den ewigen Kämpfer Peter Ponholzer. Auf die Frage eines Arztes, was er noch erreichen möchte in seinem Leben, sagte er nur trocken: „Weihnachten zuhause, im Frühling wieder gehen können und im Sommer den Glockner besteigen.“ Und tatsächlich. Das Krankenbett konnte er innerhalb kürzester Zeit gegen den Rollstuhl tauschen. Dieser wurde dann gegen einen Rollator getauscht und nach einem halben Jahr stand er schon wieder auf eigenen Beinen, gegen jede noch so optimistische Prognose der Ärzte. Nur das Ziel, den Glockner noch einmal zu besteigen, konnte er bis dato noch nicht erreichen. Nun genießt er sein zurückgewonnenes Leben umso mehr und erlebt sehr bewusst jeden einzelnen Tag mit seiner Frau Doris in seinem Haus mit Garten und angrenzendem Bach. Oder um es mit Peter’s Worten zu sagen: „Es ist so wie es ist. Und so wie es ist, ist es gut.“

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Er kämpft sich zurück und will wieder nach ganz oben – Peter Ponholzer

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Osterlamm

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Zu Ostern kommt in vielen Familien Osttirols ganz traditionell Lamm auf den Tisch. Gerade in Osttirol gibt es ausgezeichnetes Lammfleisch zu kaufen, ob vom Metzger oder vom Bauern.
Hier zeige ich euch nun, wie ich mein Osterlamm zubereite. Je nach Geschmack kann man alle Zutaten ein wenig variieren. Das ist das Schöne am Kochen – ich kann dem Gericht meine persönliche Note geben – und wer meine Rezepte kennt, weiß auch, dass sie sich von den herkömmlichen Rezepten immer ein wenig unterscheiden. :-)

Vorbereitungen am Vortag:

Zubereitung einer dunklen Lammsauce:

Ich bereite immer am Tag zuvor mit den Abschnitten der Lammkeule, mit viel Wurzelgemüse und Rotwein eine leckere Sauce zu. Ich mache das deshalb, weil alle meine Gäste so gerne viel Sauce essen. Diesen Teil kann man auch weglassen und die Sauce direkt mit dem Fleisch zubereiten.

Zutaten Lammsauce:

  • Abschnitte der Lammkeule und Knochen
  • Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel, Lauch)
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 2 Zwiebel
  • 3 Tomaten
  • 1 EsslöffelTomatenmark
  • Salz, Pfeffer
  • ca. 3/4 Liter Rotwein
  • Wasser
  • Rosmarin, Thymian

Die Knochen und Abschnitte vom Lamm werden gut angeröstet, bis sich eine braune Kruste am Boden bildet. Gemüse und Tomatenmark dazugeben und alles weiterrösten – mit Rotwein ablöschen und ein wenig Wasser dazugeben. Alle Kräuter und Gewürze dazugeben und ca. 7 bis 8 Stunden köcheln lassen. Anschließend abgießen, abschmecken und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag das Fett abschöpfen.

Zutaten bereitstellen Gut anrösten Mit Rotwein ablöschen und Wasser dazu geben Abgießen und Abschmecken

Marinieren vom Lamm:

Frische Kräuter ( Thymian und Rosmarin) fein hacken, klein geschnittenen Knoblauch dazu geben und mit Olivenöl anrühren. Das Lamm wird nun mit dieser Marinade eingerieben und über Nacht stehen gelassen. Salz und Pfeffer folgen erst kurz vor dem Anbraten, da das Salz dem Fleisch Wasser entzieht und es dadurch trocken wird.

Osterlamm

Das Lammfleisch marinieren

Zubereitung Osterlamm:

Zubereitung Lammkeule und Lammstelzen:

  • 1 Lammkeule (ca. 1,5 kg)
  • 6 Lammstelzen
  • 3 Tomaten, 1 Karotten
  • ca. 10 Schalotten
  • frischer Thymian und Rosmarin
  • Salz, Pfeffer

 

Das Fleisch wird nun gut gesalzen, gepfeffert und bei nicht zu hoher Temperatur in der Pfanne angebraten. Anschließend das Fleisch aus der Pfanne nehmen – Gemüse anrösten, und mit der Lammsauce angießen. Fleisch hineinlegen, Kräuter dazugeben und bei ca. 100 – 120 Grad 4 bis 5 Stunden im Rohr schmoren. Ich koche gerne mit Niedrigtemperatur, weil dadurch das Fleisch viel zarter und schonender gegart wird. (Achtung: jedes Backrohr verhält sich anders – eventuell ist die Bratzeit bzw. die Temperatur anzupassen – weiters richtet sich die Garzeit auch nach der Größe des Fleischstückes) Die Lammstelzen werden gleich zubereitet. Das Fleisch alle 30 Minuten mit dem Bratensaft übergießen.
Wenn man es eiliger hat, kann man das Osterlamm auch bei höherer Hitze ca. 180 Grad zubereiten. Garzeit hier: ungefähr 2 Stunden.

In der Pfanne anbraten Lammstelzen gleich zubereiten
Osterlamm: Sieht schon köstlich aus

Sieht schon köstlich aus

 

In der Zwischenzeit die Beilagen zubereiten und anrichten!
Mahlzeit und Frohe Ostern :-)

Osterlamm - 23.03.2017 - 045 Osterlamm - 23.03.2017 - 066

 

Osterlamm-detail

Tipp:
Wer keine Sauce am Vortag zubereiten möchte, gibt einfach Wurzelgemüse in die Pfanne und röstet dieses gut an. Tomatenmark dazugeben und mit Wein ablöschen. 1 Glas Lammfond (bekommt man in jeder guten Metzgerei bzw. im Supermarkt) dazugeben und schmoren lassen. Am Ende der Garzeit die Sauce durch ein Sieb geben und abschmecken.


Links:

Metzgereien auf der interaktiven Karte Osttirol finden
Rezept für Gründonnerstag: Spinat mit Röstkartoffeln und Spiegelei
Blog Osterbräuche in Osttirol

 

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