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Gut ausgerüstet – Packliste für eine Wanderung im hochalpinen Gelände

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Wer eine Wanderung plant, muss sich neben der Wetterlage, der Routenplanung, den Übernachtungsmöglichkeiten und anderes mehr auch mit der richtigen Bekleidung und Ausrüstung für seine Unternehmung beschäftigen.

Besonders bei Touren im hochalpinen Gelände ist es unabdingbar, sich mit diesem Thema sehr genau auseinanderzusetzen. Schon allein wegen schnell wechselnder Witterungsbedingungen und der Exponiertheit des Geländes kann das Vergessen eines wichtigen Ausrüstungsgegenstandes in dieser Höhe gefährliche Folgen haben. Denn auch im Hochsommer sind hier große Temperaturstürze innerhalb sehr kurzer Zeit möglich und das Wetter kann sehr schnell umschlagen – und dann wäre es fatal, wenn man etwa auf die Mitnahme von wärmender Bekleidung vergessen hätte.

 

Packliste für hochalpine Tour

Wichtig: Gut ausgerüstet am Berg!

 

Allgemeine Tipps zur Bekleidung und Ausrüstung

Wanderschuhe

Ein sehr wichtiger Ausrüstungsgegenstand für eine Wandertour sind die passenden Wanderschuhe. Um Blasen und Abschürfungen zu vermeiden, sollten diese gut eingelaufen sein, sonst kann man den Spaß am Wandern schnell verlieren. Im Hochgebirge sind jedenfalls robuste Wanderschuhe bis zum Knöchel bzw. sehr massive Bergschuhe (oftmals mit Steigeisen kombinierbar) zu empfehlen und bieten besten Halt in steinigem Gelände oder auf Schnee.

Rucksack

Beim Rucksack sollte man neben dem Gewicht auf eine gute Passform achten. Viele Hersteller von Wanderrucksäcken bieten auch speziell für Damen Rucksackmodelle an, die an die weibliche Anatomie angepasst sind.

Bekleidung

Beim Kauf der richtigen Bekleidung sollte man auf die Funktionalität, die Atmungsaktivität und die Trockeneigenschaften achten. Material, das nicht nur große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen kann und sich dabei trotzdem auf der Haut trocken anfühlt bzw. auch im feuchten Zustand den Körper wärmt, wäre hier optimal.

Wie sollte nun die Packliste ausschauen?

Die nachfolgende Packliste für eine Wanderung im hochalpinen Gelände soll dir helfen, an die richtige Bekleidung und an die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände bei einer Wanderung im hochalpinen Gelände zu denken. Achte auch darauf, dass du genügend Reserven (zB Fleecejacke, Wechselwäsche,…) im Gepäck hast. Obwohl prinzipiell das Gebot gilt: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“, solltest du keinesfalls bloß wegen einem etwaigen Gewichtsersparnis auf wichtige Ausrüstungsgegenstände bzw. Bekleidung verzichten. Lasse dich bereits bei der Auswahl und beim Kauf deiner Wanderausrüstung und Bekleidung in dem Sportgeschäft deiner Wahl gut über das Gewicht und die Funktionalität beraten. Die Packliste erhebt keinesfalls Anspruch auf Vollzähligkeit und kann natürlich nach eigenem Belieben erweitert und ergänzt werden.

Was soll ich tragen?

  • Kurze, lange Berghose oder Zip-off Wanderhose
  • Funktionsshirt
  • Funktionsunterwäsche
  • Wandersocken
  • Kopfbedeckung/Stirnband
  • Sonnenbrille
  • aufgeladenes Handy
  • Wanderstöcke

Optional

  • Fleecepullover, Fleecejacke oder Softshelljacke (ansonsten im Rucksack)

 

Packliste für eine Wanderung im hochalpinen Gelände

Packliste für eine Wanderung im hochalpinen Gelände!

 

Was gehört alles in den Rucksack?

  • Wechselwäsche (Funktionsshirt, -wäsche, -socken)
  • Regenjacke/Hardshelljacke
  • Regenhose
  • Mütze + warme Handschuhe
  • Gamaschen
  • Verpflegung
  • Trinkflasche / Thermoskanne
  • Sonnen-/ Lippenschutz
  • Erste-Hilfe-Set, Blasenpflaster
  • Gebietsführer/Karten
  • Kompass + Höhenmesser, Navigationsgerät oder Outdoor-Multifunktionsuhr
  • Stirnlampe
  • Biwaksack
  • Bargeld und Ausweis(e)
  • Regenhülle für den Rucksack
  • Taschenmesser
  • Streichhölzer/Feuerzeug
  • Abfalltüte
  • Toilettenpapier

Optional:

  • Leichtsteigeisen
  • Fotokamera
  • Reserveakkus/Reservebatterien für Fotokamera, Navigationsgerät und Handy

Bei Hüttenübernachtung:

  • Hüttenschlafsack
  • evtl. Hüttenschuhe
  • Toilettenartikel
  • Medikamente (zB Aspirin)
  • Ohropax (gegen schnarchende Hütten-Mitbewohner)
Packliste für hochalpine Tour

Mit einer guten Vorbereitung steht einer hochalpinen Tour nichts im Weg.

dietmarortnerDer Autor, Dietmar Ortner ist viel in den heimischen Bergen unterwegs und stellte seine zahlreichen Touren auf seiner Website www.tourenfex.at vor. Viele hochalpine Tourentipps mit Höhenprofil, Beschreibungstext und Bildern finden Sie auch auf der interaktiven Karte Osttirol auf maps.osttirol.com.

 

 

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Osttiroler Spargel

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Regional und saisonal – das ist am Gesündesten!
Seit einigen Jahren sind wir in der glücklichen Lage mein Lieblingsgemüse, den Spargel, in Osttirol zu bekommen. In Lavant, auf den Feldern vom „Michelerbauern“ gedeiht ausgezeichneter heimischer Spargel. Vom Feld frisch auf den Teller – Herz was willst du mehr!

Frisch vom Feld auf den Teller. Hier kaufe ich Der passende Wein zu meinen Gerichten.

3 Rezepte zum Osttiroler Spargel:

Hier zeige ich euch 3 meiner Lieblingsrezepte – jedes kann für sich allein zubereitet oder auch als „Dreierlei“ auf dem Teller angerichtet werden. Der Vorteil meiner Rezepte ist, dass alles sehr gut vorbereitet werden kann und sich daher sehr gut als Essen für eine Einladung eignet.

 

Zutaten leichte Spargelcremesuppe – 4 Personen:

20 dag Spargel
1 Liter Spargelsud
20 dag feingeschnittener Zwiebel
2 Esslöffel Dinkelmehl (oder auch Weizenmehl)
1 Schuss flüssiges Schlagobers
etwas, Butter, Salz, Pfeffer, Prise Zucker
einige grüne Spargelstangen als Einlage für die Suppe
etwas Schnittlauch

Zubereitung leichte Spargelcremesuppe:

Zuerst schäle ich den Osttiroler Spargel – auch jenen, den ich für die beiden anderen Gerichte benötige. Diese Abschnitte koche ich ca. 20 Minuten mit Wasser auf und gieße den Sud dann ab und stelle ihn beiseite. Feingeschnittener Zwiebel wird in Butter angeschwitzt, anschließend kommt frisch gemahlener Dinkel dazu – kurz mitrösten und mit dem Spargelsud aufgießen. Einige Spargelstangen kommen dann noch mit in die Suppe. Sämtliche Gewürze hinzufügen und sie ca. 20 min. köcheln lassen. In der Zwischenzeit wird grüner Spargel geschnitten und in ein wenig Olivenöl angeröstet. Da ich keine dicken gebunden Suppen mag, ist dies die knackige Einlage in meiner Spargelsuppe.

Anschließend kommt noch ein Schuss Schlagobers in die fast fertige Suppe. Diese wird dann mit einem Mixer gut püriert (man kann auch gerne einen Mixstab verwenden), bis die Suppe schaumig ist.
Der grüne Spargel kommt nun in die Suppentassen – darauf die heiße Suppe gießen, ein wenig Schnittlauch darauf streuen und genießen. Die Suppe kann auch schon einige Stunden vorher zubereitet werden. Mahlzeit :-)

Alle Zutaten bereitstellen. Die Spargelabschnitte werden in Wasser ausgekocht. Butter, Zwiebel und Mehl anrösten. Grünen Spargel kurz in Olivenöl anrösten. Die Suppe schaumig aufmixen. Suppe anrichten, mit Schnittlauch bestreuen und servieren.

Zutaten Tomatenvinaigrette:

6 kleine Strauchtomaten
2 Zehen Knoblauch
2 Esslöffel Olivenöl
1 Esslöffel alter, dickflüssiger dunkler Balsamico
einige Blätter Basilikum
Salz, Pfeffer, ein wenig Chili, 1 Prise Zucker

Zubereitung Tomatenvinaigrette:

Tomaten klein würfeln, Knoblauch und Basilikum klein schneiden – alle Zutaten in eine Schüssel geben, würzen mischen und abschmecken. Schon ist die Tomatenvinaigrette fertig. (Lässt sich auch perfekt vorbereiten)

Alle Zutaten bereit stellen. Frisches Basilikum verleiht dem Gericht die besondere Note. Alles klein schneiden, würzen und gut verrühren.

Zutaten Ruccola – Pesto:

50 g Ruccola
25 g geröstete Pinienkerne
25 g geriebenen Parmesan
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Olivenöl, 1 Schuss Zitronensaft

Zubereitung Ruccola – Pesto:

Sämtliche Zutaten werden in einen Mixer gegeben und gut gemixt. Man gibt so viel Olivenöl hinzu, dass sich die Zutaten gut zerkleinern lassen und ein dickflüssiges Pesto entsteht. Sollte Pesto übrig bleiben, kann man das auch gut im Kühlschrank aufbewahren. Es schmeckt auch sehr gut mit gekochten Nudeln.

 

Alle Zutaten bereit stellen. In einen Mixer geben und zerkleinern. Im Handumdrehen ist das Pesto fertig.

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Ich dämpfe den Osttiroler Spargel mit einem Dampfaufsatz. Für eine Vorspeise rechnet man pro Portion ca. 25 dag Spargel. Der Osttiroler Spargel ist so ausgezeichnet, dass man weder Zucker noch Weißbrot zum Entziehen der Bitterstoffe benötigt – der Spargel hat nämlich keine 😉 . Somit bleiben alle Inhaltsstoffe erhalten und der Körper kann nach dem Winter die leeren Vitaminspeicher wieder auffüllen.

Ob grün oder weiß - beide Sorten schmecken ausgezeichnet Ich dämpfe den Spargel mit einem Aufsatz.

Ich koche am liebsten die Spargelspitzen – diese benötigen nur ca. 8 Minuten. Lieber einmal öfter probieren, denn der Spargel ist bissfest am besten. Ich richte den Spargel am Teller an und gebe ein wenig Meersalz darauf. Pesto und Vinaigrette darauf verteilen und mit der angerichteten Suppe servieren – Mahlzeit :-)

 

Osttiroler Spargel: Mahlzeit

 

Tipps rund um den Spargel:

1. Osttiroler Spargel hält sich einige Tage. Ich gebe ihn in ein feuchtes Geschirrtuch und lege ihn in den Kühlschrank.
2. Weißer Spargel muss immer gut geschält werden. Ich lege die Spargelstangen auf den Tisch, nehme den Sparschäler und schäle die einzelnen Stangen. Dabei drehe ich den Spargel. Beim grünen Spargel schäle ich nur die Enden.
3. Grüner Spargel schmeckt auch roh ganz ausgezeichnet. Einfach unter den Salat mischen oder kurz in Olivenöl anbraten.
4. Das WICHTIGSTE jedoch ist, nie zu wenig Spargel zu kochen :-) Sollte jedoch doch einmal etwas übrig bleiben, kann man ihn am nächsten Tag in den grünen Salat geben.

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Die Eisheiligen und der Blumenschmuck in Osttirol

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Der eigene Namensheilige, der Hl. Nikolaus, der Hl. Florian, der Hl. Christophorus – diese sagen vielen Menschen etwas. Doch wenn das Gespräch auf die Eisheiligen kommt? Wer noch nie etwas von ihnen gehört hat, kann sich da zuerst sicher keinen Reim darauf machen. Trifft man auf die Eisheiligen denn im Winterurlaub oder sind sie anderswo zuzuordnen?

Diese ganz besonderen fünf Heiligen treffen wir im Wonnemonat Mai an! Genau in jenem Monat, in dem wir alle von wärmender Sonne und ersten schönen Ausflügen und Erlebnissen im Grünen träumen. Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und (die „Kalte“) Sophie scheinen im Namenstagskalender vom 11. bis 15. Mai auf.

 

Die Eisheiligen und der Blumenschmuck:

Kurz ausgedrückt handelt es sich bei den Eisheiligen um eine meteorologische Erscheinung, die Kälte und Frost bringen soll. Es müssen jedoch immer mehrere Faktoren zusammenspielen. Zum Beispiel kann etwa Vollmond die Kälte begünstigen. Und so kann es nach den ersten herrlichen Frühlingstagen in Osttirol noch einmal richtig kalt werden. Vor allem nachts sinken dann die Temperaturen merklich, oft weit unter den Gefrierpunkt. Dann wird´s vor allem für Kübelpflanzen gefährlich, die dadurch erfrieren können. Und auch die Obstbaumblüte kann dadurch zerstört werden, was auch gleich den Traum von herrlich duftender, selbst eingemachter Marmelade im Sommer platzen lässt.

 

Die Eisheiligen Die Eisheiligen

Die Eisheiligen sind auch Grund dafür, dass vor Mitte Mai kein Blumenkistchen, von denen man im Sommer so viele in ihrer ganzen Pracht bewundern kann, Balkone und Fensterbänke in unseren Breitengraden schmücken. Diese werden nämlich bis nach den Eisheiligen hinter den Fenstern mit viel Liebe herangezüchtet um ihnen dann gut gerüstet in stabilem Osttiroler Frühlingswetter die große Freiheit zu schenken.

 

Die Eisheiligen - Blumenpracht

Damit es im Sommer eine volle Blumenpracht gibt, sollten die Blumen erst nach den Eisheiligen auf den Balkon gestellt werden.

 

Wer das Wetter in den letzten Jahren beobachtet hat, konnte jedoch feststellen, dass Regeln, welche früher haltbar waren, immer unregelmäßiger zu beobachten sind. Und so ist es auch mit den Eisheiligen, deren Daten die Osttiroler dennoch im Kopf haben und so wird man kaum jemanden finden, der sich nicht daran hält, seine Pflanzen vor den Eisheiligen zu schützen!

 

Bauernregeln zu den Eisheiligen:

Und natürlich gibt´s auch zu den Eisheiligen viele Bauernregeln. Drei davon habe ich hervorgeholt:

 

Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder,
was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.

 

Vor Nachtfrost bist du sicher nicht
bevor Sophie vorrüber ist.

 

Vor Bonifaz kein Sommer,
nach der Sophie kein Frost.

 

Copyright:
Bild Blumenschmuck am Haus: (c) Veider

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Fotoworkshop im Nationalpark Hohe Tauern

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Winter, Schnee, Licht und meine Kamera
19.1- 22.1.2017

Dass meine erste Reise in den Nationalpark Hohe Tauern ausgerechnet in den Winter fiel, war dem Kursangebot des Osttiroler Nationalparks und Fokuspokus-Workshops zu verdanken. Im Winter-Licht die Landschaft zu erkunden, viel über Fotografie zu lernen und mit einer tollen Gruppe unterwegs zu sein, war schon in der Ausschreibung sehr verlockend.

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Im Winterlicht die Landschaft fotografieren.

 

Für uns Reisende aus Deutschland ging der Fotoworkshop bereits am 18.01.2017 los. Wir starteten in Hannover und sammelten auf unserer Tour in den Süden gleich noch eine Teilnehmerin in Nürnberg ein. Bis unters Dach war unser VW-Bus gefüllt, doch die Fahrt war lustig und unterhaltsam. Mitten in der Nacht, bei eisigen -17 Grad, erreichten wir dann unser Ziel. Den Landgasthof Steiner in der Nähe von Matrei in Osttirol. Unser Wirt, Alois Steiner, wartete bereits auf uns. Doch bevor es für die Teilnehmer ins Bett ging, wurden wir vom Wirt zu einem typisch Osttiroler Zirbenschnaps eingeladen.
Am nächsten Tag ging es dann ganz offiziell los. Nationalpark-Ranger Emanuel Egger und Fotodozent Patrice Kunte begrüßten uns und anschließend waren wir an der Reihe uns vorzustellen. Interessant war zu sehen, von wo die Leute aus dem Kurs herkommen. Südtirol, Wien, Weißensee und Deutschland. Von Ranger Emanuel gab es eine spannende Einführung in den Nationalpark mit seinen Landschaften, seiner Pflanzenwelt und einen Überblick über die tierischen Bewohner zu hören. Vor allem der Bartgeier hat mich schwer beschäftigt. Wie kann ein Vogel mit so einer Größe, noch so elegant fliegen?
Im Anschluss startete dann der erste Workshop mit Profifotograf Patrice Kunte. Es gab eine kurze Technikeinführung für Spiegel-Reflex- und Systemkameras, nützliche Tipps zur manuellen Kameraeinstellung und einen Überblick über die benötigten Objektive. Beim anschließenden Abendessen in gemütlicher Runde unterhielten wir uns über Fotografie, Reisen und weitere spannende Themen. Nach dem ersten Workshop-Tag ging es für mich früh ins Bett, denn am nächsten Morgen sollte es früh losgehen. Geplant war es, den Großglockner im Sonnenaufgang zu fotografieren.

 

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Dem König, dem Großglockner so nah!

 

Nachdem wir eine halbe Stunde mit dem Auto unterwegs waren, hieß es schnell die Schneeschuhe an und ab nach oben. Wir haben in den steilen Hängen der Berggruppen, rund um den Glockner einige Steinböcke und Gämse entdecken können. Zum Glück hatten wir Nationalpark-Ranger Emanuel und Profifotograf Patrice dabei. Die beiden haben für uns die Steinböcke an den Felswänden entdeckt und mit Hilfe des Spektivs erst sichtbar gemacht. Wirklich beeindruckende Tiere diese Steinböcke. Auf der Wanderung gab es dann noch verschiedene Fotoaufgaben zu erledigen, um die Landschaft ordentlich in Szene zu setzen. Bei technischen und gestalterischen Fragen stand uns Patrice dann sehr zur Seite und konnte die offenen Fragen problemlos klären. Vor allem das Fotografieren von Schneelandschaften hat es in sich, da nur kaum Strukturen und Farben, anders als im Sommer, vorhanden sind.

 

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Mit viel Technik den perfekten Schuss einfangen.

 

Am Nachmittag ging es für alle Teilnehmer dann runter zum gefrorenen Flussbett, nun durften sich alle der Lichtmalerei widmen. Mit Hilfe von Taschenlampen, einem Blitzgerät und einem LED-Leuchtstab, der witzig die Farben wechselte, wurde dann in den klaren, kalten Abendhimmel gemalt und meist länger als 20 Sekunden belichtet. Entstanden sind interessante Lichtgebilde, die für die Fotografen erst auf dem Display der Kamera sichtbar wurden.

Nach 1,5 Stunden war aber Schluss, denn der Wind hat dafür gesorgt, dass wir ordentlich durchgefroren waren. Bevor es an die abendliche Bildbearbeitung der Bilder ging, gab es hausgemachtes Gulasch oder einen Jägerteller. Kurz darauf waren dann alle fleißig am Bearbeiten und Retuschieren, denn später wurden die besten Bilder der einzelnen Teilnehmer kritisch von Patrice Kunte beäugt, interessante Hinweise gegeben und die Ziele für den kommenden Tag im Nationalpark besprochen. Es ist wirklich spannend zu sehen, was man alles so auf seinen Bildern übersieht und erst bei einer Bildbesprechung sichtbar wird. Interessant war auch zu sehen, was die anderen Teilnehmer alles gesehen haben, woran ich teilweise vorbeigelaufen bin. Nach Mitternacht fielen wir froh und ermüdet in unseren wohlverdienten Schlaf.
Am darauf folgenden Tag, ging es morgends noch ins Gschlösstal wobei der Höhepunkt der Wanderung war ein Almdorf auf 1800m Höhe. Die Wanderung hat gut begonnen, der Ranger entdeckte direkt einen Bartgeier-Horst mit zwei Bartgeiern. Einen Zwischenstopp machten wir dann noch beim Eispark Osttirol, wo Eiszapfenwände sich 20 Meter in die Höhe streckten und Eiskletterer ihr Können unter Beweis stellten. Nach zwei Stunden erreichten wir dann das schöne Almdorf im Aussergschlöss. Von dort genossen wir einen perfekten Blick in den Nationalpark Hohe Tauern und auf die Venedigergruppe.

 

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Das Gschlößtal mit dem Großvenediger im Hintergrund.

 

Zurück im Landgasthof Steiner gönnten wir uns wieder eine Auszeit, bevor wir dann die zweiten Experimente rund um die Lichtmalerei machten. Zum krönenden Abschluss gab es vom Wirt selbstgemachte Steinofen-Pizza im Keller des 300 Jahre alten Bauernhauses mit reichlich Getränken und vielen netten Gesprächen mit den anderen Hausgästen des Osttiroler Landgasthofes. Kurz darauf ging es dann eine Etage höher zur Bildauswahl und -bearbeitung unter den aufmerksamen Augen unseres Foto-Dozenten Patrice. Abschließend saßen wir dann in einer wirklich angenehm lockeren Runde zusammen, lachten, sprachen über unsere Bilder und erhielten viel Lob und nützliche Kritik von Profifotograf Patrice und Ranger Emanuel. Um 24 Uhr war dann Schluss und zum letzten Mal ging es für die Teilnehmer an den Stammtisch in der Gaststube. Ein sehr anstrengendes Wochenende im Nationalpark Hohe Tauern Osttirol ging zu Ende und hinterlässt wundervolle Eindrücke von Natur, Menschen und viel Wissen über Fotografie, Bildgestaltung und das richtige Sehen.

 

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Neben den Fotos nimmt Thyl auch viele schöne Eindrücke von Osttirol mit nach Hause.

 

Reisebericht Thyl Voss aus Hannover (16 Jahre)
Teilnehmer des Fotoworkshops im Jänner 2017, Nationalpark Hohe Tauern Osttirol
Video Winterlicht 2017 ansehen unter: https://vimeo.com/202948472

Achtung:
Wer sich für Workshops mit Osttiroler Nationalpark-Ranger und Profifotograf Patrice Kunte interessiert hat im Sommer 2017 (13.-17.09.) die Möglichkeit an einem Workshop zum Thema „Filmen mit Spiegelreflex- und Systemkameras“ teilzunehmen – einzigartig und dazu noch im größten Schutzgebiet Österreichs (max. 8 Teilnehmer).
Infos unter: Nationalpark Hohe Tauern Tirol, 04875/51610-10; nationalparkservice.tirol@hohetauern.at

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Wer schleicht so spät durch Nacht und Wind?

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Obertilliach und der Nachtwächter:

Bei Tassenbach biege ich in Richtung Süden ab und leise Vorfreude macht sich in mir breit. Zuerst noch einige Höhenmeter überwinden, den Kartitscher Sattel hinter mir lassen und schon bin ich in einer anderen „Welt“. Ich habe mich früher auf den Weg gemacht, weil ich noch bei Tageslicht ankommen möchte. Mir eröffnet sich ein Blick auf unzählige kleine runde Gebilde, die sich zwischen den „Heu-Schupfen“ befinden: kleine Heuschober. Hier wird das Gras noch mit den Händen aufgebracht und zum Trocknen auf den „Hieflern“ aufgehängt. Ein unglaublich guter Duft von frisch trocknendem Gras umgibt mich. Ich atme tief ein und genieße den Sonnenuntergang mit allen Sinnen. Riechen, schauen, hören… einfach nur dem Stress des Alltages entkommen.

 

Das Haufendorf Obertilliach Die Schupfen von Obertilliach

Obertilliach ist ein Haufendorf, in dem Brauchtum noch gelebt wird. Die Holzhäuser mit viel Tradition wurden ganz eng aneinandergebaut. Das hatte den Grund, das Dorf leichter gegen Feinde verteidigen zu können. Diese sind im Laufe der Zeit verschwunden, was jedoch geblieben ist, ist der größte Feind eines eng zusammengebauten Dorfes: das Feuer. Und genau deshalb macht Helmut Egartner, der Obertilliacher Nachtwächter, noch zweimal in der Woche seine Runden durch die engen Gassen der Gemeinde und hält nach Feuer Ausschau.

 

Verwinkelte Gassen in Obertilliach Blumenschmuck am Haus

 

 

Nachtwächter Obertilliach:

Helmut Egartner, ein richtiges Obertilliacher Original, ausgerüstet mit einer Laterne, einem Lodenmantel, einer Hellebarde und dem wichtigsten Utensil, einer lauten kräftigen Stimme. Für die Hellebarde benötigt man sogar einen Waffenschein! Man muss ihn einfach einmal gesehen und gehört haben! Pünktlich um 22.00 Uhr macht er sich auf den Weg durch das Dorf. Beleuchtet wird dieser von einer Laterne und immer wieder singt er sein Nachtwächterlied:

 

„Ihr Bauern und Herrn loust auf und lasst euch sagen, es hat 9 Uhr geschlagen, gebt fleißig Acht auf Feier und Liacht, dass uns Gott und unsre liabe Frau behiat – es hat 9 Uhr geschlagen: Gelobt sei Jesus Christus“

 

Nachtwächter Obertilliach

Der Nachtwächter Obertilliach trifft auf ein paar Urlauber.

 

Oftmals begleiten ihn Urlauber und er verrät mir auch, dass nicht jedes Geheimnis, das er in so mancher Nacht lüftet, von ihm verraten wird 😉 Seine Runde durch das Dorf dauert ungefähr 1 Stunde, kann jedoch bei einer kurzen Stärkung im Dorfgasthaus auch 2 – 3 Stunden betragen. Verschlafen darf man bei dieser Aufgabe jedenfalls nicht sein.

Zuerst habe ich mir gedacht, die Nacht im Kreis gehen ist gar nicht so anstrengend. Nach dieser ersten Runde musste  ich jedoch feststellen, dass ich ganz schön müde und froh war, dass ich mich im angrenzenden Gasthaus ausruhen konnte. Helmut hat mir dann die eine oder andere Geschichte über das Dorf und seine Erlebnisse als Nachtwächter erzählt. Seit 2000 dreht er unermüdlich seine Runden, zum Wohle des ganzen Ortes und auch für die Urlauber. Mit seiner Meinung, dass Brauchtum und Kultur unbedingt an unsere Kinder weitergegeben werden muss, steht er nicht alleine da!

 

Für mich war nach dieser einen Runde auch schon Schluss. Ich freute mich auf mein Bett und Helmut begab sich wieder in die finstere Nacht hinaus. Ganz leise hörte ich im Hintergrund, wie er das Nachtwächterlied anstimmte: „Ihr Bauern und Herrn loust auf und lasst euch sagen, ………..“

 

Veranstaltungstipp:

Vom 25. – 28. Mai 2017 findet im malerischen Obertilliach das 32. Europäische Nachtwächter- und Türmer-Zunfttreffen statt!

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Traditionelle Weihnachten auf dem Bergbauernhof

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Nachdem wir jetzt schon seit über 5 Jahren zu Pfingsten und Ostern zu Besuch bei Margit und Leo auf dem Gerlhof waren, hatten wir dieses Jahr das Glück, viele weihnachtliche Traditionen aus Osttirol kennen zu lernen.

Christbaum direkt aus dem Wald

Christbaum direkt aus dem Wald

Kaum in unserer schönen Ferienwohnung am 23.12. angekommen, ging es schon hinauf in den hofeigenen Wald zum Christbaum schlagen. Obwohl in diesem Jahr der Schnee erst am 5.1. gekommen ist, war die Tannenbaumlichtung ein wenig eingeschneit. Die Kinder fällten den Baum und der Papa musste ihn nach Hause tragen. Nach einem selbst aufgesetzten Schnaps mit Zirben aus dem Debanttal hatte Papa wieder genug Kraft um den Tannenbaum für den Christbaumständer zurecht zu schlagen. Der Baum fand einen schönen Platz direkt in der Wohnküche unserer Ferienwohnung und Margit hatte für den gesamten Christbaumschmuck und die Kerzen gesorgt. Weihnachten konnte also kommen …

 

Vor der Bescherung am 24.12. begleiteten wir Bäuerin Margit und Sohn Michael zur Kinderchristmette mit vorherigem lebendigem Krippenspiel mit verschiedenen Stationen durch den Ort Gaimberg. Sehr kindgerecht und kurzweilig, so dass die kleinen bestens gelaunt auf die Beschwerung vorbereitet waren. Wieder auf dem Hof zurück wurden aber zunächst noch der Stall und die Wohnungen mit Weihrauch und Weihwasser gesegnet. Ein schöner Brauch an dem wir auch ein zweites Mal zu Silvester teilnehmen durften.

 

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Traditioneller Räucherbrauch

Zur besinnlichen Weihnachtszeit trugen die Bergweihnacht in Matrei (St. Nikolaus Kirche) und die Jahresabschlussmesse auf dem Zettersfeld (St. Michael) bei. Festliche Blasmusik und anschließendes gemütliches Zusammensein bei Glühwein und Punsch machten ein wohliges Gefühl und die weihnachtliche Stimmung war perfekt.

 

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Weihnachtliche Blasmusik zu Glühwein und Punsch nach der Messe.

Bäuerin Margit verwöhnte uns unter anderem, mit selbst gemachtem Blattlstock und hatte auch sonst viele interessante Informationen rund um den Bauernhof parat. Natürlich freuten wir uns zudem jeden Tag auf die frischen Eier und die frisch gemolkene Milch aus dem Stall. Den Kinder war wie immer sehr wichtig, um spätestens 17.00 Uhr wieder zurück auf dem Hof zu sein, damit sie Bauer Leo tatkräftig bei der Stallarbeit unterstützen konnten.

 

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Leckerer Blattlstock

Um die ganzen Kalorien der vergangenen Festtage wieder abzubauen gingen wir Schlittschuhlaufen auf dem Tristacher See (Kleiner Tipp: Schlittschuhe kann man an der Lienzer Schlittschuhbahn ausleihen und mit zum See nehmen). Trotz Schneemangel waren die Skipisten sehr gut mit Kunstschnee präpariert, sodass wir viele schöne Sonnenskitage genießen konnten.

 

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Beste Schlittschuhlaufbedigungen auf dem Tristacher See

Zum Abschluss unseres Urlaubs machten wir noch eine Nachtwanderung zur Naturfreundehütte und lernten bei einer Multimedia-Show (inkl. Feuerschalen und warmen Getränken) viel über den Nationalpark Hohe Tauern und die „Big Five“ des Nationalparks kennen. Besonders beeindruckt hat uns, dass ein Bartgeier einen Abstecher bis an die Nordsee gemacht hat. Auch wir müssen unsere Reise zurück nach Deutschland am 7.01. wieder antreten. Wir nehmen wieder viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen mit.

Wir nehmen wieder viele schöne Erinnerungen und Erfahrungen mit. Am letzten Tag unseres Urlaubs kamen uns dann noch die Sternsinger besuchen. Margit und Leo gaben eine Jause mit belegten selbst gebackenen Brötchen, lecker Kuchen, Bier und Schnaps aus. Dieses war ein Dank an die Landjugend für das Aufstellen eines großen Storches an der Einfahrt zum Gerlhof anlässlich der Geburt von Barbara.

 

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Besuch der Sternsinger am 6.01.

 

Vielen Dank an unsere Gastgeber Margit und Leo mit den Kindern Michael, Katharina und Babara für einen wunderschönen und erholsamen Urlaub auf dem Gerlhof.

 

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Unsere Gastgeberfamilie mit Praktikant Joseph

Wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen!
Familie Breithaupt

(c) Text und Bilder: Familie Breithaupt

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Osttiroler Hochzeitskrapfen / Bauernkrapfen

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Die Osttiroler Hochzeitskrapfen gibt es, wie der Name schon sagt, meistens bei den Hochzeiten im Iseltal in Osttirol. Aber auch ansonsten werden sie gerne gegessen. Früher gab es in vielen Häusern am Heilig Abend diese Krapfen. Mit einer Nudelsuppe und Würstl ergibt das ein traditionelles Osttiroler Gericht zu Weihnachten.

Wie das Krapfen backen geht seht ihr hier bei uns! Auf keinen Fall ärgern sollten die Krapfen nicht aufgehen und nur „Loppen“ rauskommen. Loppen nennt man im Dialekt die Krapfen die nicht aufgehen und platt bleiben. Das passiert auch der erfahrensten Krapfenbäckerin :-) und es schmecken auch die „Loppen“ gut. Und vor allem eignen sich diese super um „ingsante Krapfen“ (ähnlich den „ingsanten Niggelen) zu machen.

Krapfen-Loppe

Krapfen die nicht aufgehen werden im Dialekt „Loppen“ genannt.

 

Vorbereitung:

•    Alle Zutaten müssen Küchentemperatur haben.
•    Die Küche muss warm sein und sollte das auch die ganze Zeit über bleiben. 
Vorzugsweise zwischen 25 und 30 Grad.
•    Man sollte am besten Sommersachen anhaben damit man nicht einen Hitzeschlag erleidet

Temperatur

 

Zutaten für Osttiroler Hochzeitskrapfen:

1 kg Krapfenmehl oder Mehl glatt Type 700
400 g Roggenmehl
1 ½ Würfel Hefe
1 Schuss Rum
2 Esslöffel Zucker
Anis (nach Geschmack)
1-2 handvoll Salz
1 Prise Brotgewürz
ca. 1 l Milch
7 Eier
6-8 dag Butter
Fett zum Ausbacken

Die Zubereitung:

Mehl, Roggenmehl, Salz, Anis und Brotgewürz in einer großen Schüssel mischen. Das sogenannte „Dampfl“ (Hefemischung) bestehend aus dem Hefe, Zucker und ein bisschen Milch erwärmen. Nur lauwarm erwärmen, ansonsten gibt es „Loppen“ ab.
Das „Dampfl“ zum vermischten Mehl geben. Dazu eine kleine Vertiefung im Mehl machen, „Dampfl“ hineingeben und mit etwas Mehl (nicht zu viel) verrühren. Dann zudecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis es ungefähr doppelt so groß ist. Sobald das „Dampfl“ soweit ist die Eier, zerlassene Butter, die lauwarme Milch und einen Schuss Rum dazugeben und gut vermischen. Backtafel mit Mehl bestreuen. Teig aufteilen auf ca. 4 gleichgroße Stücke. So lange kneten bis die Teigstücke seidig glänzen.

"Dampfl" vor dem gehen "Dampfl" nach dem gehen

Teig gut vermischen Auf 4 gleich große Portionen aufteilen Durchkneten bis der Teig seidig glänzt
Um die überschüssige Luft aus dem Teig zu bekommen soll der Teig mehrere Male auf die Backtafel geschmissen werden.

 

 

Dann aus dem Teigstück eine Kugel formen.


Anschließend die Teigstücke unter warme Tücher an einem warmen Ort geben und gehen lassen bis sie ca. doppelt so groß sind. Vor dem "gehen" Nach dem "gehen"

Die richtige Arbeit:

Das Teigstück ca. 5 mm mit einem Nudelholz ausrollen und mit einer runden Form, ca. 7 cm Durchmesser, Kreise ausstechen. Bitte nicht zu dünn ausrollen, da die Krapfen ansonsten nicht aufgehen. Die ausgestochenen Kreise mit der mehligen Seite nach unten auf ein warmes Tuch auflegen und zudecken. Es muss zwischen den Kreisen ein bisschen Abstand sein, da diese auch hier noch ein wenig aufgehen. So verfahren bis alle 4 Teigstücke verwertet wurden. Die Reste jeder Kugel wieder zu einer Kugel formen und wieder unter das warme Tuch legen damit die Kugel wieder gehen kann.

Teig ausrollen Ausstechen Auf einem Tuch auflegen Gehen lassen

Das Ausbacken:

 

Das Fett in einer hohen Pfanne zergehen lassen. Bitte darauf achten, dass das Fett nicht zu heiß wird. Die Krapfen mit der mehligen Seite nach oben in das Fett geben und darauf hoffen, dass sich eine Halbkugel bildet. Solange im Fett schwimmen lassen, bis sie die gewünschte Bräune (goldbraun) erreichen und dann wenden. Am besten die fertigen Krapfen dann auf einem Tuch auflegen und auskühlen lassen.

Reichlich Fett in einer Pfanne erhitzen Die Krapfen ins heiße Fett geben Sobald die Krapfen goldraun sind wenden Auf einen Tuch auflegen Nach viel Arbeit hat man die fertigen Krapfen

 

Das Krapfen backen ist wirklich sehr zeitintensiv! 3-4 Stunden muss man schon für die Verarbeitung von einem Kilogramm Mehl einplanen.
Wir wünschen gutes Gelingen beim Nachbacken dieser Osttiroler Spezialität!

Tipp: Für alle die die Krapfen probieren möchten, diese gibt es in zahlreichen Bauernläden Osttirols und am Stadtmarkt Lienz (jeden Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag in Lienz). Diese sind auf alle Fälle eine Versuchung wert!

 

Vielen Dank an Familie Hatzer für das Vorstellen der Osttiroler Hochzeitskrapfen!
(c) Text und Bilder: Maria Hatzer

 

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Kaiserschmarrn….. wie ich ihn mag

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Die Skisaison hat begonnen und das wohl meist gegessene Gericht auf den Hütten ist der Kaiserschmarrn. Doch nicht nur im Winter, auch im Sommer ist die Süßspeise das Lieblingsgericht von vielen Wanderern und Bikern. Es ist auch gar nicht schwierig, ihn zu kochen. Wie bei allen Rezepten gibt es auch hier jede Menge kleiner Unterschiede in der Zubereitung. Gerne verrate ich euch mein persönliches Lieblingsrezept.

 

Zutaten für 4 Personen:

25 dag Mehl (ich bevorzuge Dinkelmehl)
4 große Eier
1 Esslöffel Zucker
ca. 1/2 Liter Milch
1 Prise Salz, Rum, Zitrone, Vanillezucker
1 Apfel (kann auch weggelassen werden)

Butter zum Ausbacken
Staubzucker zum Bestreuen
Preiselbeeren oder Apfelmus
1 Verdauungsschnapserl 😉

 

Zubereitung Kaiserschmarrn:

Alle Zutaten bereitstellen. Als Erstes trenne ich die Eier und schlage das Eiweiß mit einer Prise Salz steif. Anschließend wird das Dotter mit den Aromastoffen, der Milch und dem Mehl gut verrührt.

 

Zutaten bereit stellen. Eier trennen und Aromastoffe dazugeben. Schnee mit einer Prise Salz steif schlagen.

 

So, nun zu meinem Geheimtipp: Ich reibe immer ein wenig Apfel in diese Masse, dadurch wird  der Schmarren ganz saftig.
Dann hebe ich vorsichtig mit dem Schneebesen den steif geschlagenen Eischnee unter. Keinen Mixer mehr verwenden – sonst wird der Teig nur zäh und klebrig und fällt wieder zusammen!!!

 

Alle Zutaten gut verrühren. Den Eischnee ganz vorsichtig unterheben.

 

Eine Pfanne auf mittlere Hitze erwärmen und ein wenig Butter zerlassen. Ungefähr 2 Schöpfer Teig (fingerdick) in die Pfanne gießen und einen Deckel darauf geben. Sobald die Masse anfängt zu stocken und unten schon braun geworden ist, drehe ich den Teig um. Leichter geht es, wenn man die Teighälften trennt.

 

Butter erhitzen und den Teig in die mittelheiße Pfanne geben. Deckel darauf geben. Teig teilen und vorsichtig wenden.

 

Nun geben viele die Pfanne ins vorgeheizte Rohr. Ich jedoch mache den Schmarren am Herd fertig.
Sobald beide Seiten braun geworden sind, nehme ich 2 Gabeln und „zerreiße“ den fertigen Kaiserschmarrn in Stücke. Viele Köche karamellisieren ihn jetzt auch noch. Ich finde das unnötig und streue einfach Staubzucker darüber!

 

Den Schmarrn mit 2 Gabeln "zerreißen". Schmarrn kurz in der Pfanne durchrösten. Anschließend mit Staubzucker bestreuen.

Ganz ausgezeichnet schmeckt der Kaiserschmarrn mit Apfelmus oder auch mit Preiselbeeren.  Das gute heimische Schnapserl danach darf für die Verdauung auch nicht fehlen! Mahlzeit :-) :-)

 

Mahlzeit! Gut hat es geschmeckt :-) sowohl der Schmarrn, als auch das Schnapserl!

Tipp am Rande: In das original Kaiserschmarrn Rezept gehören in Rum getränkte Rosinen. Ich mag diese nicht und deshalb lasse ich sie einfach weg.

 

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Urlaub – und jetzt?

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Wer kennt das nicht? Ich stand vor einem Problem. Kurzfristig haben mein Mann und ich einige Tage Urlaub bekommen und zu Hause bleiben war nicht wirklich eine Option für uns. München ist zwar eine schöne Stadt, aber ab und zu brauche ich einen Tapetenwechsel. Mein Mann ist so im Job eingespannt, dass er mir die Planung unserer kurzfristigen Auszeit überlässt. Wohin soll’s also gehen? Ich erinnerte mich an einen Geheimtipp einer Freundin: in Osttirol soll es besonders schön sein. Nach kurzer Suche fand ich ein interessantes Angebot von einem neu eröffneten, kleinen Apartmenthaus. Das hörte sich vielversprechend an – die Wörter: Natur, neue Anlage, gemütlich, Ruhe etc. lösten eine gewisse Vorfreude in mir aus. Schnell habe ich mich durch die Bilder geklickt und schon war die Anfrage abgeschickt. Überraschenderweise hatte ich eine Stunde später schon das Angebot in meinem digitalen Postfach. Ich bin eine Frau der raschen Entscheidungen und nach kurzer Rücksprache wurde gleich gebucht.

 

Unser Urlaub in Osttirol

Unsere Anreise verlief ganz ohne Stau und Stress über Kufstein, Kitzbühel und durch den Felbertauerntunnel weiter nach Lavant. In 3,5 Stunden waren wir am Ziel. Als wir aus dem Auto stiegen fiel unser Blick gleich auf die imposanten, noch schneebedeckten Lienzer Dolomiten. Wir Städter sind so hohe Berge nicht gewohnt, aber ganz ehrlich: das hat schon etwas – die Kulisse ist beeindruckend.

 

Die Zanken der Lienzer Dolomiten im Hintergrund Imposanter Blick auf die Berge!

 

Sogleich wurden wir von unseren Vermietern mit einem „Pregler“ (ist ein heimischer Schnaps) begrüßt. Ok, dachten wir uns – das sind wirklich herzliche Gastgeber. Da wir nun doch ein wenig müde von der Fahrt waren, brachte man uns gleich in unser gebuchtes Apartment in den Antonius Natur Apartments.

 

Urlaub in Osttirol:  Antonius Natur Apartments

Der heilige Antonius begrüßte uns am Eingang der Antonius Natur Apartments.

 

Die Tür ging auf, mein Blick schweifte durch den Raum und ich musste feststellen, dass die Bilder im Internet nicht zu viel versprochen haben. Ich wusste gar nicht, wohin ich zuerst schauen sollte. Modernes Apartment, ausgestattet mit altem aufgearbeiteten Holz – so was habe ich noch nie gesehen. Elisabeth, unsere Vermieterin erklärte uns, dass das alte Holz vom ehemaligen Stadel “ auf Deutsch: „Scheune“ aufgearbeitet und wieder eingebaut wurde. Große Fenster, eine Sauna, die gemütliche Couch, edle Materialien etc. haben mich verzaubert.

Urlaub Antonius Natur Apartmentsessbereich Urlaub Antonius Natur Apartmentsschlafzimmer Urlaub-Antonius-Natur-Apartment-Kueche Urlaub in Osttirol: Antonius Natur Apartments Urlaub in Osttirol: Antonius Natur Apartments Urlaub in Osttirol: Antonius Natur Apartments
Am nächsten Morgen, als die Rollläden nach oben gingen, traute ich meinen Augen nicht. Strahlender Sonnenschein begrüßte mich und ich trat auf einen breiten Balkon. Unter uns sah ich einen wunderschönen Schwimmteich. Leider war es noch zu kalt, um diesen zu nutzen.

 

Urlaub Antonius Natur Apartmentsblickaufpool Urlaub Antonius Natur ApartmentsHerzlichkeit-am-Michelerhof Blühende Pracht im Garten Urlaub Antonius Natur ApartmentsRuhebereich

Nach einem ausgiebigen Frühstück, mit den gelieferten Brötchen, erkundeten wir die Umgebung. Zuerst ging es in die nächste größere Stadt, nach Lienz. Der Charme dieser Kleinstadt mit den vielen Geschäften, der Fußgängerzone als auch den Straßenkaffees erinnerte mich ein wenig an Italien. Aber, so weit waren wir ja gar nicht von dort entfernt.
Nach einem ausgiebigen Stadtbummel ging es wieder in unser Feriendomizil. Elisabeth und Josef begrüßten uns freundlich und nahmen sich Zeit, um uns interessante Geschichten aus der Umgebung zu erzählen.

Urlaub in Osttirol: Hauptplatz-mit-Kaffees

Die bezaubernde Stadt Lienz

 

Viel zu schnell gingen die unbeschwerten Tage vorbei und es hieß ab nach Hause. Als Feriengäste sind wir gekommen, als Freunde sind wir gefahren.
Danke liebe Elisabeth, lieber Josef und lieber Lukas – das waren unvergesslicher Urlaub in Osttirol mit Tagen der Ruhe, des Genusses mit viel Erholung! Eines ist ganz gewiss: wir kommen wieder :-)

 

Stefanie Eder,
München

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Reimmichl – 150. Geburtstag

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Am 28. Mai 2017 feiert Reimmichl den 150. Geburtstag

Oldies und Evergreens – wer hier zuerst an Musik denkt hat unumstritten recht. In Osttirol findet sich im Repertoire „Oldies und Evergreens“ aber ein ganz besonderer.
„Ein Musiker?“„Nein! Ein Pfarrer!“

 

Manch einer wird jetzt schmunzeln! Aber das Defereggental hat genau einen solchen vor 150 Jahren hervorgebracht. Die Rede ist von keinem geringeren als dem großen Sohn von St. Veit im Defereggen – Sebastian Rieger. Er erblickte am 28. Mai 1867 am Eggerhof im Defereggental das Licht der Welt.

 

Reimmichl, Sebastian Rieger, Osttirol, St. Veit im Defereggental  (c) Foto Verlagsanstalt Tyrolia

Der Reimmichl (c) Foto Verlagsanstalt Tyrolia

 

Versetzen Sie sich gedanklich in Reimmichls Geburtsjahr zurück. Ein karges Leben auf einem Bergbauernhof, abgeschnitten vom Rest der Welt. Allein um nach Lienz zu kommen, waren einige Stunden an Fußmarsch notwendig.

Sebastian Rieger, der Erstgeborene, hatte weder Interesse an der Landwirtschaft noch war er, wie man heute sagen würde, eine „Leuchte“ in der Schule. Zudem als Kind ein rechter Schelm! Da sich die Eltern keinen anderen Rat wussten, wurde Sebastian Rieger auf Vorschlag des heimischen Pfarrers auf das Priesterseminar geschickt. So besuchte er acht Jahre lang das Gymnasium Vinzentinum in Brixen, im Anschluss daran folgten, ebenso in Brixen, vier Jahre Priesterseminar. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1891 wirkte Reimmichl vorerst als Kooperator in Stilfes bei Maria Trens, bis er 1892 als Kooperator nach Sexten (über den Berg die Nachbargemeinde von Sillian) versetzt wurde.

 

Reimmichl, Eggerhof, Defereggental, St. Veit (c) Foto Verlagsanstalt Tyrolia

Der Eggerhof, Reimmichls Geburtshaus in St. Veit im Defereggental. (c) Foto Verlagsanstalt Tyrolia

 

In Sexten lauschte er oft den Erzählungen des alten Schusters Michael (Michl) Rogger. Häufig schrieb Rieger dessen Erzählungen nieder und veröffentlichte sie alsbald im „Tiroler Volksboten“ (Überschrift: „Was der Michl erzählt“!) Nachdem der „Tiroler Volksbote“ ein überaus erfolgreiches Medium war, kamen über kurz oder lang auch dem Schuster Michl Rogger die Erzählungen bekannt vor und so konfrontierte er Kooperator Rieger damit, dass er „ein schöner Reim-Michl“ sei. Und dieser Name blieb ihm, nicht zuletzt deshalb, weil er unter diesem Pseudonym über Jahrzehnte hinweg die Tiroler Volksseele, nicht nur kirchlich, seelsorgerisch betreute.

Von 1894 bis 1897 war Sebastian Rieger („Reimmichl“) Kooperator in Dölsach. Nach einer kurzen Zeit in Sand inTaufers übersiedelte Reimmichl auf Wunsch von Prälat Dr. Aemilian Schoepfer wiederum nach Brixen um dort bei der „Brixner Chronik“ und dem „Tiroler Volksboten“ seine schriftstellerische Ader einzubringen. Vor allem der „Tiroler Volksbote“, für welchen er schon länger Beiträge schrieb, lag Reimmichl am Herzen, da ihm die vorrangige Zielgruppe, nämlich die Landbevölkerung und der Bauernstand, sehr am Herzen lag.

 

So war Reimmichl auch eine der treibenden Kräfte in Zusammenhang mit der Gründung des Tiroler Bauernbundes im Jahr 1904.

 

Im Jahre 1920 brachte er seine eigenes Blatt heraus, den „Tiroler Kalender“, welcher seit dem Jahr 1925 den Namen „Reimmichl Kalender“ trägt, bis heute jährlich herausgegeben wird und nach wie vor bei Jung und Alt beliebt ist.

 

 

Den Reimmichl Kalender findet man in vielen Osttiroler Haushalten Das große Reimmichl-Lesebuch ist eine Sonderausgabe des Tyrolia Verlages zum 150. Geburtstag des Sebastian Rieger.

 

Und so ist und bleibt Sebastian Rieger unter dem Pseudonym „Reimmichl“ weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Ein Osttiroler Original, welcher durch seine Reiselust auch weite Teile Europas bereist hatte. Ein Mann mit Herz, Verstand und Weitblick – in jeder Hinsicht!

 

Peter F. Kopp beispielsweise meinte im Juli 1982 im Schweizer Rundfunk:
„Durch Jahrzehnte war Reimmichl der einflussreichste Mann Tirols.“

 

Reimmichl – Sebastian Rieger – verstarb am 2. Dezember 1953 in Heiligkreuz (Hall i. Tirol), wo er auch begraben liegt.

 

 

Tirol isch lei oans

Sein Gedicht „Tirol isch lei oans“, vertont von Vinzenz Goller, wurde zur heimlichen Hymne Tirols:

Tirol isch lei oans,
Isch a Landl a kloans,
Isch a schians, isch a feins,
Und dås Landl isch meins.

Mei Liab isch Tirol,
Isch mei Weh und mei Wohl,
Isch mei Guat und mei Håb,
Isch mei Wiag und mei Gråb.

Tirol isch lei oans –
Wia dås Landl isch koans!
In der Nah, in der Fern,
Isch koans auf der Erdn!

 

Jetzt „Tirol isch lei oans“ auf Youtube anhören!

 

Linktipps:

Das große Reimmichl – Lesebuch ist beim Tyrolia Verlag erhältlich.
Der Reimmichl Kalender ist beim Tyrolia Verlag erhältlich.

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Der Tillga Dialekt

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Die Dialekte in Osttirol sind so facettenreich wie auch die Landschaft um den höchsten Berg Österreichs. Mal ist dieser stark ausgeprägt, mal ist er hart und kaum verständlich und mal ist er weich und schwingend. Und jeder der schon einmal in Osttirol war weiß, dass die 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets nicht im Geringsten ausreichen, um die Abschwächungen und Eigenheiten der Mundart niederzuschreiben.

 

Den Tillgan auf den Mund gschaut

Der Dialekt ist viel mehr als die Sprache die die Einheimischen sprechen, viel mehr als nur eine Sprachvarietät. Im Dialekt findet man Heimat, er ist ein Teil der Identität eines Dorfes aber auch jeden einzelnen Bewohners. In „Tillga“, also in Tilliach, gibt es einen auffallenden Dialekt und die knapp 1000 Bewohner der zwei Dörfer Obertilliach und Untertilliach sprechen diesen mit Stolz!

 

Der Tillga Dialekt

So individuell und außergewöhnlich wie das Tilliach mit den schmalen, verwinkelten Gassen des Dorfes Obertilliach, der traumhaften Bergkulisse und den schönen Bauernhäusern, so außergewöhnlich ist auch die Mundart der Bergdorf Bewohner!

Der Tillga Dialekt ist ein warmer, weicher Dialekt und kommt, man glaubt es kaum, ursprünglich aus dem Hochdeutschen (aus dem Slesischen), so die Meinung einiger Experten.  Die „Tillga“ sind sehr ruhige Sprecher und deshalb kann man auch behaupten, dass es bei diesem besonderem Dialekt kein „Schnattern“ gibt. Der „Tillga“ schlägt mit seinem Dialekt auch ungern Türen zu!

Das wohl auffälligste Merkmal des Tillga Dialektes ist die Eigenart, dass das „e“ sehr oft durch das „a“ ersetzt wird, wie bei Bark (Berg). Weiters ist das rollende „r“, das besonders am Anfang betont wird, ein Charakteristikum (Rache = Rechen). Eine weitere Besonderheit des Tilliacher Dialektes ist, dass bei Hauptwörtern mit „ung“ am Ende das „ung“ gegen „inge“ getauscht wird, wie bei Zeitinge (Zeitung), Versommlinge (Versammlung).

 

Obertilliach, Tilliach, Tillga Dialekt

Dorfansicht Obertilliach

 

 

„Außn Leben außa“

Lugger Sepp, der Wirt des Gasthofs Unterwöger, liest uns ein paar Phrasen des alltäglichen Lebens in Obertilliach vor – eben aus dem Leben heraus!

 

Video 1:

Tschnochts ot di Kui nou frassn und gilackt wia’s racht isch giwan und tschmorgants isse toito in Stolle gilagn.

Am Abend hat die Kuh noch gefressen und geleckt wie es richtig war und am Morgen ist sie tot im Stall gelegen.

 

Video 2:

die katzlan ånt mitn kaffålan gischpielt
die schwalbilan oubm af die drahte die köpflan gibougn
weil die fliagn asou teppat geflouchn seind
in glitsche åt s kalbl mitn schwoafe gischlogn
die kiah seind in franze va då schmitte af s brachloch gischpaakt
då votå schån tschmorgands an uumuiß gihoot, die muitå die plente våbrennt
hiatz isch in wattå nicht åndas meahr bliebm awwe letza zi wearn.

 

Die Katzen haben mit den Käfern gespielt.
Die Schwalben haben oben auf den Drähten die Köpfe gebogen
weil die Fliegen so komisch geflogen sind.
Im Kälbchenstall hat das Kalb mit dem Schwanz geschlagen.
Die Kühe sind dem Franz von der „Schmitte“ auf das „Brachloch“ (Ortsbezeichnungen) gelaufen.
Der Vater hat schon am Morgen einen Ärger gehabt, die Mutter hat den Polenta verbrannt.
Jetzt ist dem Wetter nichts anderes übrig geblieben, als schlechter zu werden.

 

Video 3:

Åsch in gezohlt? Und nicht nochngilått
moanint, man åt Galt awe mischt

båll‘s Holz nicht ma trågg!
Mias må håt mear håckn
å – und die Galtlöchå stopfsche mit Råggl?!

Hast du bezahlt? Und nichts nachgelassen?
Meint man hat Geld wie Mist
wenn das Holz nichts mehr trägt/einbringt.
Müssen wir halt mehr hacken.
Und die Geldlöcher stopfst du mit Hiefler (Holzgerüst zum Heutrocknen)?

 

Video 4:

du schaugsch in die meisån ou die schöbulan truckn seind
tuisch zwoa fiadålan vanåndå und kimmsch gache in die aue
du påksch die rachn und a gåbl
då letze trågg in bittra und s kandile mit då riamilch nochn
geat geat geat måcht a keidl veadra

Du schaust in die Möser (Felder) ob die Heuschober schon trocken sind.
Gibst zwei Fuhren auseinander und kommst gleich in die Aue.
Du packst die Rechen und die Gabel.
Der Kleine (Bub) trägt den Wasserbehälter aus Holz und die Milchkandel mit der Buttermilch nach.
Geht geht geht, macht ein bisschen schneller.

 

 

Mit Hilfe der Obertilliacher Dorfchronisten Michael Annewanter und Christine Mitterdorfer, konnten wir einige Informationen über den Dialekt erlangen und ein kleines Wörterbuch zusammenstellen. Ein großes Dankeschön für die Mithilfe und die Recherchearbeiten den beiden Dorfchronisten, sowie an Lugger Sepp!

 

Tillga Dialekt; Tillgarisch; Obertilliach

Bei den Recherchearbeiten mit den beiden Dorfchronisten Michael Annewanter (rechts) und Christine Mitterdorfer (mitte).

 

Wörterbuch:

TILLGARISCH DEUTSCH
oanafot, zwoafot, dreifot einmal, zweimal, dreimal
a kaidl ein bisschen, ein wenig
baatn beten
Bark Berg
Galt Geld
gisogg gesagt
haddorn schimpfen
keisn schaukeln
lakkn lecken
Osche dos gisaachn? Hast du das gesehen?
Pazze ein vollgefüllter Sack
salbo selbst
schlakkn schlecken
Schpakk assn Speck essen
Schtoll Stall
tschmorgants am Morgen
tschnochts am Abend
Umbrelle Regenschirm
Walt Welt
wort afot warte einmal

 

Freila wearsche et olls vosteahn, obbo franlescht ot’s nou jedo doleahrt is Tillgarische, odo?“ – Natürlich wirst du nicht alles verstehen, aber bis zum Schluss hat es noch jeder erlernt, das Tilliacherische, oder?

 

Linktipps:

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Das wohl schönste Gipfelkreuz Osttirols

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Viele heimische Gipfel sind mit Gipfelkreuzen versehen und dienen neben der Gipfelmarkierung auch als religiöses Symbol. Gipfelkreuze haben meist eine Höhe von 2 bis 4 Metern und sind grundsätzlich aus Holz oder Metall gefertigt. Wenn es um die Frage geht, welches nun das schönste Gipfelkreuz ist, werden die Meinungen wohl auseinander gehen. Denn schließlich liegt die Schönheit ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Zu den eindrucksvollsten und prachtvollsten Gipfelkreuzen Osttirols gehört mit Sicherheit das des Glödis 3.206 m. Dieser markante und formschöne Gipfel gehört zur Schobergruppe und trägt den imposanten Beinamen „Matterhorn der Schobergruppe“. Nicht zuletzt deshalb wird dieser Berg jährlich von unzähligen Bergsteigern bestiegen.

 

gipfelkreuz_des_gloedis

Der Glödis, Matterhorn der Schobergruppe

 

Das Gipfelkreuz des Glödis 3.206 m

Das aus Metall hergestellte Gipfelkreuz wurde von Kalser Berg- und Skiführern und Kalser Bergrettern im Sommer 2011 neu errichtet. Folgende Inschrift trägt eine Tafel am Gipfelkreuz:

 

“Wir gehen nie allein, Gott geht alle Wege mit uns. Herr, lass uns die anvertrauten Gäste auf sicheren Wegen führen, und gemeinsam die Schönheit der Berge erleben. Herr, hilf uns die in Not geratenen aus ihrer misslichen Lage befreien, und lass uns immer von all unseren Wegen heil zurückkehren.“

 

 

Die Inschrift des Gipfelkreuzes! Ein Eintrag in das Gipfelbuch

Wegbeschreibung:

Zumeist wird der Glödis über das Debanttal mit dem Ausgangsort Seichenbrunn bestiegen. Über den Fahrweg erreicht man zunächst die Lienzer Hütte, dann führt der weitere Anstieg über den Franz-Keil-Weg in Richtung Kalser Törl bis zum Fuß des Südostgrats. Der schrofige, unangenehme Steig durch die Ostflanke war früher nur sehr mühevoll zu begehen. Im Jahr 2006 wurde von Nationalpark-Verantwortlichen und Angehörigen der AV-Sektion Lienz ein Klettersteig über den Südostgrat angelegt, der den Aufstieg nun deutlich erleichtert. Dieser Klettersteig weist einen moderaten Schwierigkeitsgrad bis B auf und führt direkt bis zum Gipfel. Obwohl die gesamte Tour nur einen mittleren technischen Schwierigkeitsgrad aufweist, sollten trotzdem nur geübte und vor allem konditionsstarke Gipfelaspiranten diese Bergtour in Angriff nehmen. Immerhin sind insgesamt 17 Kilometer Marschstrecke und 1550 Höhenmeter zu meistern und auch die Höhe von über 3000 Metern sollte man nicht außer Acht lassen.

 

gipfel_glödis_ausblickgroßglockner

Panoramablick vom Glödis zum Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs!

 

 

Linktipp:

Wegbeschreibung auf der interaktiven Karte Osttirol nachlesen

 

(c) der folgenden Bilder: Inschrift des Gipfelkreuzes, Eintrag ins Gipfelbuch und Panoramaausblick: C. Trauner

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Geröstete Schlipfkrapfen

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Wer kennt das nicht – keine Zeit zum Kochen. Umso Wichtiger ist es, die Mahlzeiten vorzuplanen und darauf den Speiseplan auszurichten. Hier zeige ich euch eine Variante der heißgeliebten Osttiroler Schlipfkrapfen – dem Lieblingsessen meiner Familie :-)

Zutaten für geröstete Schlipfkrapfen:

Schlipfkrapfen (findet ihr in einem vorherigen Blog-Rezept)
Butter
Eier
Salz
Pfeffer
Schnittlauch, Petersilie

Genaue Mengenangabe kann ich euch hier keine sagen. Man kocht einfach mit den Zutaten, die man vorrätig hat und wie es einem schmeckt. Ob man nun mehr Schlipfkrapfen nimmt, 2 oder 3 Eier, all das ist einfach Geschmackssache :-)

 

Zutaten für die geröstete Schlipfkrapfen

Zutaten für die geröstete Schlipfkrapfen

 

Ich bereite die Schlipfkrapfen am Wochenende zu und das nicht nur für 1 Essen, sondern koche ich gleich die doppelte Menge. Die übrig gebliebenen Schlipfkrapfen gebe ich auf eine Platte und decke sie mit Frischhaltefolie zu. Das Gute daran ist, dass die Krapfen einige Tage im Kühlschrank problemlos frisch bleiben. Gerne kann man sie auch einfrieren.

Unter der Woche gibt es dann bei mir geröstete Schlipfkrapfen. Naja – wie soll es anders sein – in meiner Familie hat jeder einen anderen Geschmack.

 

Variante 1:

Hier nun die erste Variante meiner grösteten Schlipfkrapfen:

Braun geröstete Schlipfkrapfen.

Braun geröstete Schlipfkrapfen.

Dieses Rezept ist ganz einfach: man gibt die kalten bereits vorkochten Schlipfkrapfen in die heiße Pfanne, in der ich Butter erhitzt habe. Dann brate ich die Schlipfkrapfen beidseitig braun an. Zum Schluss gebe ich noch Kräuter (Schnittlauch, Petersilie) darüber. Gerne kann man auch noch zerlassene braune Butter über die Krapfen geben – wir mögen das nicht so gerne und lassen die heiße Butter weg. Schon ist das Essen fertig.

 

Variante 2:

Die zweite Variante ist ein wenig aufwendiger – die hat mir immer die Oma auf der Alm gekocht:

Die gekochten Schlipfkrapfen werden in 3 Teile geschnitten und in der erhitzen Butter angebraten. Wenn die eine Seite braun angebraten ist, wendet man sie und gibt Eier dazu. Gleich ein wenig salzen und pfeffern. Nun gebe ich auf die Pfanne einen Deckel und lasse die Eier stocken. Sobald man merkt, dass die Masse hart wird, kann man die Krapfen nochmals wenden. Sind die Eier gar, streue ich noch Kräuter drüber (Schnittlauch, Petersilie) – fertig :-)

 

Schlipfkrapfen in 3 Teile schneiden. Anschließend in heißer Butter braun anbraten. Umdrehen und die Eier dazugeben. Die Krapfen salzen und pfeffern. Deckel darauf geben und die Eier stocken lassen. Die Masse nochmals wenden und fertig garen.

 

Jetzt zur Gretchenfrage: welches Getränk passt zu den guten gerösteten Schlipfkrapfen. Der eine Teil genießt sie mit guter Osttiroler Bauernmilch, der andere Teil isst einen frischen grünen Salat dazu und trinkt ein gutes heimisches Gösser Bier. Nun bleibt es euch überlassen herauszufinden, wie ihr die guten Osttiroler Schlipfkrapfen genießen wollt :-) :-) Mir bleibt nur mehr zu sagen: Mahlzeit!

 

Geröstete Schlipfkrapfen: Mahlzeit

Geröstete Schlipfkrapfen: Mahlzeit

 

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Kaspressknödelsuppe

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Ein sehr beliebtes Essen auf den Osttiroler Hütten, im Sommer wie auch im Winter, ist neben der Osttiroler Speckknödelsuppe auch die Kaspressknödelsuppedeftig, wärmend und einfach nur gut!

Hier nun mein Rezept, das sich wie immer ein wenig vom traditionellen unterscheidet.

 

Rezept: Kaspressknödelsuppe

Zubereitungszeit: 30 Minuten Gesamte Kochdauer: 1 Stunde Schwierigkeit: mittel

Zutaten für ca. 15 kleine Knödel

  • 25 dag Knödelbrot
  • ca. 20 dag Käse würfelig geschnitten
  • 3 Eier
  • 1  große Zwiebel – angeröstet
  • ev. Mineralwasser
  • Petersilie
  • Salz und Pfeffer
  • ein wenig Muskatnuss
  • Schnittlauch
Kaspressknödel: Zutaten bereit stellen Kaspressknödel: Petersilie gehört in jeden Knödel

 

Zubereitung Kaspressknödelsuppe:

Alle Zutaten bereitstellen. Man vermischt das Knödelbrot mit dem Käse, dem Zwiebel und den Kräutern. Normalerweise nimmt man bei den Kaspressknödeln würzigen Käse (Graukäse, Bergkäse etc.) Ich bevorzuge jedoch Gouda, da meine Familie die anderen Käsesorten nicht mag. Anschließend verquirlt man die Eier und gibt das Salz, den Pfeffer und ein wenig Muskatnuss darunter. Das hat den Sinn, dass sich die Gewürze besser in der Knödelmasse verteilen.

Die Eier über die Masse geben und gut durchkneten. Hier muss ich nun ein wenig Fingerspitzengefühl haben. Sollte die Masse nicht richtig zusammenkleben bzw. viel zu trocken sein, geben ich noch Mineralwasser dazu. Immer nur ein wenig darüber gießen und wieder gut durchkneten.
Ganz ehrlich – ob ihr es glaubt oder nicht: Einmal benötige ich gar kein Wasser mehr – an einem anderen Tag oft noch jede Menge Mineralwasser….. Nun die Masse mindestens ½ Stunde durchziehen lassen.

 

Kaspressknödel: Zutaten in Schüssel geben Kaspressknödel: Masse durchkneten Kaspressknödel: Masse rasten lassen

 

Anschließend auf einem Brett ein wenig Mehl verteilen (damit die Knödel nicht ankleben) und kleine Knödel formen. Auf das Brett geben und flach drücken. In einer Pfanne Öl erhitzen und die Knödel auf beiden Seiten braun anbraten.

 

Kaspressknödel: bemehltes Brett Kaspressknödel: In Öl anbraten Kaspressknödel: Auf Küchenrolle geben

 

Ich gebe die knusprigen Knödel dann in einen tiefen Teller und gieße heiße Suppe darüber. Mit Schnittlauch bestreuen und genießen – Mahlzeit :-) :-)
Tipp: Man kann die Knödel auch mit brauner Butter abschmelzen und einen grünen Salat dazu essen.

Kaspressknödelsuppe

Mahlzeit!

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Rezepttipp für den Gründonnerstag: Spinat

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es grünt so grün….

Osttirol steht für seine Traditionen, Bräuche und das SCHÖNE daran ist, dass sie auch noch gelebt werden. Vom Palmsonntag bis zum Osterfest, wo die Fastenzeit nach 40 Tagen endet, jagt ein Brauch den nächsten.
Der „Palmesel“ wird gekürt, die Glocken „fliegen“ nach Rom, das Fleischfasten und am Ostersamstag nach der Auferstehung isst man endlich die leckere Osterjause.
Am Gründonnerstag in der Karwoche gibt es schon seit meiner Kindheit ein traditionelles „grünes“ Essen: Spinat mit Spiegelei und Röstkartoffeln.

 

Unser Rezepttipp für den Gründonnerstag: Spinat mit Spiegelei und Röstkartoffeln

Zubereitungszeit: 30 Minuten Gesamte Kochdauer: 30 Minuten Schwierigkeit: Leicht

 

Zutaten für 4 Personen:

75 dag Kartoffeln
75 dag Blattspinat
4 Eier
1 Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
etwas Chilli und Muskatnuss
2 Tomaten
Salz, Pfeffer
1 Schuss Sahne

 

1

 

Zubereitung Blattspinat:

Ich lasse den Blattspinat auftauen. Hier entscheide ich mich in dieser Jahreszeit für die gefrorene Variante, da in unseren Breiten das Gemüse noch nicht wächst. Eine Zwiebel wird klein geschnitten und  angedünstet. Dann gebe ich den Blattspinat dazu und gieße mit ein wenig Gemüsebrühe auf. Klein geschnittener Knoblauch, Salz, Pfeffer, eine Prise Muskatnuss und ein wenig Pfefferoni unter die Masse geben.

Wer es nicht gerne pikant mag, lässt die Pfefferoni einfach weg. Deckel darauf und für ca. 10 Minuten dünsten lassen. In der Zwischenzeit schneide ich die Tomaten in kleine Würfel. Sobald der Spinat fertig ist, gebe ich die Tomatenwürfel und einen Schuss Sahne dazu und schon ist der Spinat fertig.

 

Am Schluss Sahne und Tomatenwürfel untermischen. Schon ist der Spinat fertig.

Zubereitung Röstkartoffel und Spiegelei:

Die Kartoffeln werden in der Schale gekocht. Ich mache das auf einem Sieb über Dampf – dadurch bleiben die ganzen Inhaltsstoffe erhalten. Anschließend werden die Kartoffeln geschält und geviertelt (hier kommt es auf die Größe der Kartoffeln an) Ich schneide sie nicht sehr groß, weil ich die braune Kruste und die sogenannten Röstaromen ganz besonders liebe.

Eine Pfanne mit Öl erhitzen, die Kartoffeln salzen und pfeffern und von allen Seiten braun anbraten. Wenn man Frühkartoffeln nimmt, kann man die Schale einfach nur gut abreiben und mitessen. Eine zweite Pfanne aufstellen, Butter warm werden lassen und das Spiegelei in der Pfanne braten.

Kartoffeln knusprig anbraten. Das Ei in Butter braten.

 

Nun alle Zutaten auf ein Teller geben und genüsslich essen – Mahlzeit :-)

6

Tipp: Gerne kann man auch unter den Spinat Brennesseln geben – die ersten Triebe sind die kraftvollsten und sollen unsere leeren Vitaminspeicher wieder auffüllen. In diesem Falle blanchiere ich die Brennesseln, gebe sie unter den Blattspinat und püriere dann die ganze Masse :-) Die Tomaten lasse ich weg. Würzen wie im Rezept.

Linktipp:
Osterbräuche in Osttirol

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Hochzeit am Gipfel des Großglockners

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Hochzeit am Gipfel des Großglockners? Was?! Da frag‘ ich mal nach.

Hoch droben in den Bergen, am Fuße des größten Berges Österreichs, liegt das Dörfchen Kals. Gleich bei der Dorfeinfahrt entdecke ich ein kleines Häuschen, das mich auf Anhieb an eine Berghütte erinnert. Spannendes Haus – spannende Bewohner? Nichts wie hinein!

Doris und Peter Ponholzer sind bis heute das einzige Paar, das sich am Gipfel des Großglockners das „Ja-Wort“ gab. Bisher haben die beiden ihre Geschichte nie publik gemacht, nur einige Bekannte wussten etwas davon. Nun, nach 32 Jahren, erzählen sie erstmals über den schönsten Tag ihres Lebens.

Hochzeit am Großglockner

Das Bergsteiger-Ehepaar traute sich, wo sich noch niemand traute.

 

Peter, wie kam die Idee, auf dem Gipfel des höchsten Berges Österreichs zu heiraten?

Peter: Für uns war immer klar, wir werden in der Natur heiraten! Und da der Großglockner unser Hausberg, unser Kraftberg, ist und ich schon unzählige Male als Bergführer oben war, auch mit Doris, lag es einfach auf der Hand und erschien uns als einzig logischer Platz.

Wie reagierte euer Umfeld und vor allem der Pfarrer auf diese Idee?

Peter: Eigentlich mit Begeisterung. Wir wollten ohnehin nur einen kleinen Familien- und Freundeskreis bei unserer Hochzeit, von denen eigentlich jeder selbst ein begeisterter Bergsteiger ist. Vor allem mit dem Pfarrer Franz Hofmann hatten wir ein richtig großes Glück. Denn auch er war begeisterter Kletterer und packte die Gelegenheit beim Schopfe, um erstmals über den Stüdlgrat (anspruchsvoller Klettergrat) auf den Gipfel zu klettern.

Wie habt ihr EUREN Tag erlebt?

Peter: Es gab kein konkretes Datum. Wir wussten, wir wollen im August heiraten, aber der Tag war wetterabhängig. An diesem 20. August kam ich dann gerade von einer Tour am Glockner zurück, als man mir mitteilte – So, jetzt geht’s los! Der Pfarrer ging mit einem Bergführer schon voraus und baute einen Altar. Wir haben währenddessen noch auf der Adlersruhe (Erzherzog-Johann-Hütte) gegessen und begaben uns erst am Abend auf den Weg, um den Menschenansturm untertags zu entgehen.

Doris: Außerdem mussten wir noch auf Toni (Bruder von Peter, Extrembergsteiger und Trauzeuge) warten. Er war noch nicht mit den Ringen da.

Peter: Um halb 8 waren wir dann am Gipfel. Die Sonne ging gerade unter als wir oben ankamen. Es war magisch.

Doris: Nicht im Brautkleid, sondern in Bergsteiger-Kluft. Das war uns aber auch nicht wichtig.

Peter: Es war einfach eine „gewaltige Geschichte“. Alleine am Gipfel. Diese Sicht! Bei Sonnenuntergang! Hinunter gingen wir mit Taschenlampen. Danach noch 2 Tage Urlaub, fertig. Und es hebt bis heute! (lacht)

Vor 32 Jahren heirateten sie auf dem Gipfel und hielten diese Erinnerung auf einer Tafel fest. "Und es hebt bis heute!"

Doris, warum habt ihr die Geschichte immer nur für euch behalten?

Das war ganz interessant. Obwohl wir eigentlich nur einer handverlesenen Auswahl an Bekannten von unserem Vorhaben erzählt haben, bekamen wir trotzdem von einigen Medien Anfragen, das Ganze zu dokumentieren und fotografieren. Es kam sogar das Angebot, aus dem Hubschrauber mitzufilmen. Aber all das wollten wir nicht, da es unsere Hochzeit war, die wir nur für uns genauso erleben und in Erinnerung behalten wollten. Und das war, auch aus heutiger Sicht, die beste Idee.

 

Ein kleine Anekdote zum Schmunzeln:

 

Zur Person Peter Ponholzer:

Peter Ponholzer wurde 1957 in Lienz geboren und entdeckte schon in frühen Jahren, gemeinsam mit seinem Bruder Toni (bekannter Extrem-Kletterer), die Bergsteigerlust für sich. Mit 16 ging es dann für den Jung-Bergführer auf ein besonderes Kletterabenteuer in den Kaukasus auf Berge über 5000 Meter. Zuvor bestieg er noch 4000er in der Schweiz. Das alles unter 18 und ohne jemals zuvor den Großglockner bestiegen zu haben.

Nach seinem Studium kam er als Junglehrer nach Kals und lernte dort in einem Gasthaus seine Doris kennen. Die Liebe ließ ihn in Kals bleiben. Neben der Schule verbrachte er jede freie Minute auf den Bergen. Dutzende Male begleitete er Urlaubsgäste auf den Gipfel des Großglockners. Wie oft er wirklich oben war, lässt sich nur schwer schätzen. „Naja ich habe das 35 Jahre lang gemacht. Gut 400 Mal werde ich schon oben gestanden sein beim Kreuz“, rechnet der Alpinist nach.

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Schmökern in alten Geschichten bei Kaffee und Keksen.

Dabei entstanden Freundschaften und Geschichten fürs Leben, die ein ganzes Buch füllen könnten. „Welches ich eventuell auch noch schreiben werde“, schmunzelt Ponholzer.

Am Berg zeigen die Menschen ihr wahres Gesicht! Diese Erkenntnis nahm Ponholzer mit. „Die, die zuvor am größten geschwafelt haben, waren dann meist diejenigen, die sich am Weg als größte Angsthasen entpuppten. Und diejenigen, die sich anfangs ganz ruhig und ehrfürchtig gaben, zeichneten sich als die Mutigsten aus“, resümiert Ponholzer.

 

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Für jeden Spaß zu haben. Peter Ponholzer hier beim Frisör – am Gipfelkreuz des Großglockners. Manchmal wurde er auch mit Reinhold Messner verwechselt – warum nur?

 

Er wurde ehrenamtlich Präsident der Bergführer in Tirol und kurz darauf Präsident der Bergführer in Österreich. Dieses Amt ließ ihn rund um die Welt reisen. Er traf sich mit anderen Bergführern aus aller Welt. Unter anderem war er auch einen Monat in Japan. Gegen Ende seiner schulischen Laufbahn wurde er dann auch noch Direktor der Hauptschule in Kals.

2013 wurde der Tausendsassa durch einen Schlaganfall heftig aus der Bahn geworfen. Komplikationen bei einer Operation lähmten ihn auf der gesamten linken Körperhälfte, was ihn ans Bett fesselte. Für viele Menschen wäre das bestimmt ein Grund, sich aufzugeben. Nicht so für den ewigen Kämpfer Peter Ponholzer. Auf die Frage eines Arztes, was er noch erreichen möchte in seinem Leben, sagte er nur trocken: „Weihnachten zuhause, im Frühling wieder gehen können und im Sommer den Glockner besteigen.“ Und tatsächlich. Das Krankenbett konnte er innerhalb kürzester Zeit gegen den Rollstuhl tauschen. Dieser wurde dann gegen einen Rollator getauscht und nach einem halben Jahr stand er schon wieder auf eigenen Beinen, gegen jede noch so optimistische Prognose der Ärzte. Nur das Ziel, den Glockner noch einmal zu besteigen, konnte er bis dato noch nicht erreichen. Nun genießt er sein zurückgewonnenes Leben umso mehr und erlebt sehr bewusst jeden einzelnen Tag mit seiner Frau Doris in seinem Haus mit Garten und angrenzendem Bach. Oder um es mit Peter’s Worten zu sagen: „Es ist so wie es ist. Und so wie es ist, ist es gut.“

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Er kämpft sich zurück und will wieder nach ganz oben – Peter Ponholzer

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Osterlamm

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Zu Ostern kommt in vielen Familien Osttirols ganz traditionell Lamm auf den Tisch. Gerade in Osttirol gibt es ausgezeichnetes Lammfleisch zu kaufen, ob vom Metzger oder vom Bauern.
Hier zeige ich euch nun, wie ich mein Osterlamm zubereite. Je nach Geschmack kann man alle Zutaten ein wenig variieren. Das ist das Schöne am Kochen – ich kann dem Gericht meine persönliche Note geben – und wer meine Rezepte kennt, weiß auch, dass sie sich von den herkömmlichen Rezepten immer ein wenig unterscheiden. :-)

Vorbereitungen am Vortag:

Zubereitung einer dunklen Lammsauce:

Ich bereite immer am Tag zuvor mit den Abschnitten der Lammkeule, mit viel Wurzelgemüse und Rotwein eine leckere Sauce zu. Ich mache das deshalb, weil alle meine Gäste so gerne viel Sauce essen. Diesen Teil kann man auch weglassen und die Sauce direkt mit dem Fleisch zubereiten.

Zutaten Lammsauce:

  • Abschnitte der Lammkeule und Knochen
  • Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel, Lauch)
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 2 Zwiebel
  • 3 Tomaten
  • 1 EsslöffelTomatenmark
  • Salz, Pfeffer
  • ca. 3/4 Liter Rotwein
  • Wasser
  • Rosmarin, Thymian

Die Knochen und Abschnitte vom Lamm werden gut angeröstet, bis sich eine braune Kruste am Boden bildet. Gemüse und Tomatenmark dazugeben und alles weiterrösten – mit Rotwein ablöschen und ein wenig Wasser dazugeben. Alle Kräuter und Gewürze dazugeben und ca. 7 bis 8 Stunden köcheln lassen. Anschließend abgießen, abschmecken und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag das Fett abschöpfen.

Zutaten bereitstellen Gut anrösten Mit Rotwein ablöschen und Wasser dazu geben Abgießen und Abschmecken

Marinieren vom Lamm:

Frische Kräuter ( Thymian und Rosmarin) fein hacken, klein geschnittenen Knoblauch dazu geben und mit Olivenöl anrühren. Das Lamm wird nun mit dieser Marinade eingerieben und über Nacht stehen gelassen. Salz und Pfeffer folgen erst kurz vor dem Anbraten, da das Salz dem Fleisch Wasser entzieht und es dadurch trocken wird.

Osterlamm

Das Lammfleisch marinieren

Zubereitung Osterlamm:

Zubereitung Lammkeule und Lammstelzen:

  • 1 Lammkeule (ca. 1,5 kg)
  • 6 Lammstelzen
  • 3 Tomaten, 1 Karotten
  • ca. 10 Schalotten
  • frischer Thymian und Rosmarin
  • Salz, Pfeffer

 

Das Fleisch wird nun gut gesalzen, gepfeffert und bei nicht zu hoher Temperatur in der Pfanne angebraten. Anschließend das Fleisch aus der Pfanne nehmen – Gemüse anrösten, und mit der Lammsauce angießen. Fleisch hineinlegen, Kräuter dazugeben und bei ca. 100 – 120 Grad 4 bis 5 Stunden im Rohr schmoren. Ich koche gerne mit Niedrigtemperatur, weil dadurch das Fleisch viel zarter und schonender gegart wird. (Achtung: jedes Backrohr verhält sich anders – eventuell ist die Bratzeit bzw. die Temperatur anzupassen – weiters richtet sich die Garzeit auch nach der Größe des Fleischstückes) Die Lammstelzen werden gleich zubereitet. Das Fleisch alle 30 Minuten mit dem Bratensaft übergießen.
Wenn man es eiliger hat, kann man das Osterlamm auch bei höherer Hitze ca. 180 Grad zubereiten. Garzeit hier: ungefähr 2 Stunden.

In der Pfanne anbraten Lammstelzen gleich zubereiten
Osterlamm: Sieht schon köstlich aus

Sieht schon köstlich aus

 

In der Zwischenzeit die Beilagen zubereiten und anrichten!
Mahlzeit und Frohe Ostern :-)

Osterlamm - 23.03.2017 - 045 Osterlamm - 23.03.2017 - 066

 

Osterlamm-detail

Tipp:
Wer keine Sauce am Vortag zubereiten möchte, gibt einfach Wurzelgemüse in die Pfanne und röstet dieses gut an. Tomatenmark dazugeben und mit Wein ablöschen. 1 Glas Lammfond (bekommt man in jeder guten Metzgerei bzw. im Supermarkt) dazugeben und schmoren lassen. Am Ende der Garzeit die Sauce durch ein Sieb geben und abschmecken.


Links:

Metzgereien auf der interaktiven Karte Osttirol finden
Rezept für Gründonnerstag: Spinat mit Röstkartoffeln und Spiegelei
Blog Osterbräuche in Osttirol

 

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So ein „BÖSES WEIBELE“…

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Am Gipfel angekommen hörte ich meinen Mann lachen und sagen: „Endlich is es böse Weibele am bösen Weibele“ <img src=" class="wp-smiley" style="height: 1em; max-height: 1em;" /> <img src=" class="wp-smiley" style="height: 1em; max-height: 1em;" />
Dieser Spruch machte mir diesmal gar nichts aus, denn der Blick über die schneebedeckten Berge und das Gipfelschnapserl haben mich alles andere vergessen lassen!

Böses Weibele – die Sage dazu:

Einer alten Sage nach heißt das Böse Weibele 2.521 m (erreichbar von der Hochsteinhütte) so, weil dort eine Hexe begraben wurde, der man ein normales Begräbnis im Ort verwehrt hat. Man hat die Ochsen in Oberlienz losgeschickt und beschlossen, die tote Frau dort zu begraben, wo die Ochsen stehen bleiben – und das war genau am Gipfel des Bösen Weibele.

Nun zu meiner ganz eigenen Theorie:

Für mich heißt das böse Weibele so, weil man immer das Gipfelkreuz vor sich sieht und man kommt nur ganz langsam näher. Wenn man denkt, so jetzt ist es geschafft, kommt schon wieder die nächste Geländekuppe. Echt tückisch und so richtig gemein. 😉

Auf dem Weg zum Gipfelkreuz fällt der Blick rechts auf die Schobergruppe und links auf die Lienzer Dolomiten mit dem markanten Spitzkofel mit seinen Türmen. Sogar die 3 Zinnen in Südtirol erkennt man problemlos.

Nach ca. 2 Stunden ist es dann geschafft – die letzte Steigung geht zwischen Felsbrocken hinauf zum Gipfelkreuz. Ich verspreche euch, den Ausblick werdet ihr lange nicht mehr vergessen!

 

Hier ganz kurz die Fakten zu einer der schönsten und leichtesten Gipfelwanderungen:

Parkplatz Hochsteinhütte:         ca. 1980 m Seehöhe
Gipfelkreuz Böses Weibele:       2521 m Seehöhe
Gehzeit:                                        ca. 2 Stunden
Anspruch:                                     leichte Gipfelwanderung für die ganze Familie

 

Genug gesagt, schaut euch einfach die Bilder zur Tour auf das Böse Weibele an:

Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung Böses Weibele: Gipfelwanderung

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Vom Venediger nach Venedig an einem Tag

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Eine wahre Geschichte über zwei Osttiroler Bergfexe!

 

Der Großvenediger, im Voksmund auch „Venediger“ genannt, ist der 4. höchste Berg in Österreich. Die Stadt Venedig liegt in Italien, umringt von Wasser, ist Weltkulturerbe und Touristenmagnet.

Ein Berg in den Alpen und eine Stadt am Meer. Die beiden Orte, die wohl kaum unterschiedlicher sein können, haben Florian Rienzner und Vater Josef an einem einzigen Tag aus eigener Körperkraft bereist!

 

Sonnenaufgang am Großvenediger und Sonnenuntergang in Venedig. An einem Tag:

An einem Sommertag im Juli 2004 radelten die beiden Alpinisten Florian Rienzner und Josef Rienzer mit dem Rad auf die Johannishütte in Prägraten. Dort schnallten Sie die Tourenski an und marschierten auf die Defereggerhütte. Nach einer Übernachtung auf der Defereggerhütte ging es um 03.00 Uhr in der Früh mit den Skiern hinauf auf den Großvenediger, genau rechtzeitig, um am Gipfelkreuz den Sonnenaufgang zu erleben. Mit den Skiern ging es dann einen Kilometer hinab Richtung Tal, es wurde auf das Rad umgeschwungen und es ging ab in den Süden. Nach Stunden am Rad haben die beiden Sportler bei Sonnenuntergang das legendäre Venedig erlebt. Zurückgelegt haben die beiden in der kurzen Zeit insgesamt knapp über 300 km!

 

Am Vortag mit dem Rad auf die Johannishütte. Vorbei an Schneefeldern. Die Tourenski waren am Rucksack befestigt. Der Start war schon am frühen Morgen! Der Gipfel des Großvenedigers! Sonnenaufgang am Großvenediger! Josef Rienzner auf der Strecke! Florian Rienzner auf der Strecke! Begleitfahrzeug mit Mama und Bruder! Die Sportler bei einer kurzen Pause. Josef nimmt sich Zeit für eine kurze Pause! Rechtzeitig am Ziel

 

Geschafft!

Geschafft!

 

Ich traf Florian Rienzner zum Gespräch über sein bisher größtes Abenteuer: Vom Venediger nach Venedig!

Interview mit Florian Rienzner:

 

Hallo Florian, 2004 war ja gar nicht euer erster Anlauf.

Das ist richtig. Wir haben es schon ein Jahr vorher zur gleichen Zeit probiert. Aber das Glück sollte nicht auf unserer Seite sein. Wir unterschätzten die Strecke sowie die Anstrengungen um einiges und genehmigten uns noch eine üppige Zwischenmahlzeit in Lienz. (Mit fatalen Folgen. Mit vollem Bauch sollte man nicht nur eine halbe Stunde nicht ins Wasser gehen, sondern offensichtlich auch nicht Radfahren.) Wir sahen schon einige Kilometer vor Venedig,  dass sich das Ziel nicht mehr bis zum Sonnenuntergang ausgehen würde und brachen das Vorhaben ab.

Aber ihr habt nicht aufgegeben…

Nein, aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Also fuhren wir die Strecke noch zu Ende, analysierten, was nicht so gut lief und waren fest davon überzeugt, dass wir es dann beim nächsten Anlauf schaffen würden. Und so war es auch!

Wie kam die Idee des Projekts?

Ein Freund meines Vaters, Helmut Presslaber, hatte diese Idee schon vor 30 Jahren. Allerdings plante er die Tour zu Fuß, was er aber wieder fallen ließ, da dies schlichtweg nicht realisierbar wäre. Da haben mein Vater und ich die Idee „weitergesponnen“ und um Mountainbikes ergänzt.

Wie hast du diesen Tag erlebt?

Mein Vater war damals 64, ich 33. Wir wollten unbedingt noch einmal etwas gemeinsam machen. Eine anhaltende Geschichte. Eine Erinnerung, die ewig währt. Und das ist uns damit gelungen. Zu der Zeit war mir mein Papa als Pensionist einiges voraus. Ich war überhaupt nicht trainiert, da ich gerade am Hausbauen war. Und trotzdem hat’s gereicht (lacht).

Wart ihr nur zu zweit unterwegs?

Mein Bruder und meine Mutter reisten via Begleitfahrzeug mit. Sie versorgten uns mit Erfrischungsgetränken zwischendurch und wären im Falle einer Panne die Retter in der Not gewesen.  Außerdem brachten sie uns wieder nach Hause.

Habt ihr unterwegs mal einen Zeitstress gehabt?

Eigentlich gar nicht. Da halfen uns die Erfahrungswerte des ersten misslungenen Anlaufs sehr.

 

Florian Rienzner ist von klein auf begeisterter Bergsteiger, Tourengeher und Radfahrer. Sport begleitete ihn immer. Die Leidenschaft zum Sporteln und zur Natur hat er von seinem Vater Josef. Seinen Brotberuf hat er in der Stadtgemeinde Lienz gefunden. Dort arbeitet er seit 20 Jahren im Wirtschaftshof als Tischler. Auch sonst ist Florian Rienzner sehr aktiv. Erst ist Mitglied der Bergrettung Osttirol, der Alpenraute Lienz sowie der Freiwilligen Feuerwehr Lienz. Er hat eine 18-jährige Tochter.

 

Das klingt nach dünn besiedelter Freizeit…

Einteilungssache. An einem Wochenende muss immer Platz für einen Familientag sein. Außerdem starte ich meistens schon sehr früh. Um 3-4 Uhr in der Früh geht’s auf den Berg, mit den Schiern dann runter und dann bin ich zu Mittag wieder daheim. Das frühe Aufstehen macht mir eigentlich gar nichts aus. Die Belohnung bekomme ich oben am Gipfel.

Wie weit bist du schon gereist für deine Touren?

Haupstächlich Europa. Montblanc, Matterhorn, Elbrus waren meine letzten Auslandsreisen. Aber in der Heimat ist es doch am schönsten.

Was schätzt du am Klettern oder Berggehen in Osttirol?

Die noch großteils unberührte Natur und dass es  nicht so überlaufen ist wie in anderen Gebieten.

 

Josef Rienzner, der Vater von Florian Rienzner war schon immer ein begeisterter Sportler. Unter anderem ist er den Jakobsweg zweimal mit dem Rad gefahren. Er hat beim Baubezirksamt gearbeitet. Vor einigen Jahre ist er gestorben: „Mein Papa ist vor 5 Jahren tödlich verunglückt. Er ist bei einer Bergtour abgestürzt. Bis zum Schluss durfte er schöne Touren gehen und mein Trost ist, dass er dort starb, wo er am liebsten war. Er ist 75 Jahre geworden und konnte bis zum Schluss das tun, was er gerne mochte“, erzählt Florian Rienzner.

 

Ein weiteres Highlight, das Vater und Sohn verbindet ist der „Kastengrad“ in Kals. Bei dieser Route geht man vom Kalser Tauernhaus bis zum Gipfel des Großglockners. Dabei übergeht man 15 3000er. „Ich bin diese Tour vor 3 Jahren gegangen.  Von 2 Uhr in der Nacht bis halb 7 am Abend. Mein Vater hat das schon vor Jahren gemacht. Und immer wenn er davon erzählte, hatte er ein Grinsen im Gesicht. Dieses Grinsen wollte ich auch haben“, erklärt Florian Rienzner mit einem Grinsen im Gesicht.

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Käsespätzle

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Die absolute Leibspeise meiner Tochter sind die guten alten „Kasspatzln“. Käsespätzle sind nicht nur ihr Lieblingsessen, sondern sicher das vieler Osttiroler auch! Das Besondere daran ist, dass sie innerhalb einer halben Stunde fertig auf dem Tisch stehen 🙂

Zutaten für die Käsespätzle (für 4 Personen):

250 g griffiges Mehl
3 große Eier
1 Teelöffel Salz und etwas Muskatnuss
ca. 50 ml Mineralwasser
100 g geriebener, würziger Bergkäse
Butter, gerösteter Zwiebel, Schnittlauch
Salz und Pfeffer

Käsespätzle: Zubereitung

Zubereitung Käsespätzle:

Mehl mit Salz, Muskatnuss und Eiern verrühren und anschließend so viel Mineralwasser hinzugeben, dass ein dickflüssiger Teig entsteht. Der Teig wird mit dem Kochlöffel kurz „durchgeschlagen“.  In der Zwischenzeit einen großen Topf Wasser aufstellen und nach dem Aufkochen salzen. Wichtig ist es, ausreichend zu salzen, damit die Spätzle nicht ausgelaugt werden.

Käsespätzle: Zubereitung Käsespätzle: Zubereitung Käsespätzle: Zubereitung

Mit einem Spätzlesieb (ich nehme eine flotte Lotte) wird der Teig ins Wasser gedrückt. Sobald die Spätzle aufkochen und an der Oberfläche schwimmen, werden sie abgeseiht und mit kaltem Wasser abgeschwemmt.

Käsespätzle: Zubereitung Käsespätzle: Zubereitung Käsespätzle: Zubereitung

Anschließend in einer Pfanne Butter erhitzen, Spätzle hineingeben und mit Käse bestreuen. Umrühren und den Käse schmelzen lassen. Salzen (Achtung: wenn der Käse sehr würzig ist, muss man mit dem Salz sehr sparsam umgehen) und pfeffern, mit Schnittlauch und Röstzwiebeln bestreuen und gleich servieren.

Käsespätzle: Zubereitung mit Bergkäse Käsespätzle: Zubereitung Käsespätzle: Passend dazu ein Salat

Tipp: Gerne kann man statt Bergkäse auch anderen Käse verwenden.  Viele Osttiroler nehmen sogar den guten Osttiroler Graukäse oder sie mischen mehrere Käsesorten zusammen! Das ist reine Geschmackssache und bleibt jedem selber überlassen.

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Käsespätzle; Kasspatzln

 

 

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